Die UEFA hat offenbar ein kritisches Auge auf Galatasaray geworfen. Der türkische Rekordmeister habe in den letzten Jahren einen zu großen Verlust erwirtschaftet und investiert weiter in teure Spieler, weshalb nun ein etwaiger Verstoß gegen das "Financial Fairplay" geprüft wird. 

Die vielen Transfers, die Galatasaray in diesem Sommer getätigt hat – darunter Spieler wie Mauro Icardi, Angeliño, Cédric Bakambu, Wilfried Zaha oder bevorstehend auch Kerem Demirbay – sorgen für großes Aufsehen – auch bei der UEFA. Berichten zufolge hatten die "Gelb-Roten" in den letzten Jahren einen finanziellen Verlust erwirtschaftet und gibt aktuell weiterhin mit beiden Händen Geld aus, ohne dass nennenswerte Einnahmen generiert werden würden. Über etwaige Transfers von Abwehrchef Victor Nelsson oder Offensivkünstler Nicolò Zaniolo, die große Summen in die Kassen spülen würden, wird zwar bereits seit längerem spekuliert, tatsächlich über die Bühne gegangen ist davon allerdings noch keiner. Diese Bilanzen sorgen nun bei der UEFA für erhobene Augenbrauen. Den Hinweis auf die unausgeglichenen Bilanzen gab der türkische Journalist İsmail Şayan via Twitter.

106 Millionen Euro Verlust in den letzten drei Jahren 

Den zuletzt veröffentlichten Bilanzen zufolge hatte Galatasaray in den vergangenen drei Jahren bereits einen Verlust von 106 Millionen Euro erwirtschaftet, was über den erlaubten Limits der UEFA ist. Für das "Financial Fairplay" (FFP) der UEFA gilt grundsätzlich die Maßgabe, dass man über einen Zeitraum von einigen Jahren nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt. Ansonsten drohen Sanktionen, die zu Transfersperren oder zum Ausschluss von europäischen Wettbewerben führen können, was diese Saison dem italienischen Rekordmeister Juventus Turin widerfahren ist. Galatasaray Sportvorstand Erden Timur gab türkischen Medien gegenüber an, dass man natürlich vermeiden wolle, gegen das FFP zu verstoßen, weshalb es nun wohl zu Verhandlungen zwischen dem Verein und der UEFA kommen wird. Sollten nicht schnell dringend benötigte Einnahmen generiert werden, indem man Spieler verkauft, oder sich für die Endrunde der Champions League qualifiziert, was nach dem enttäuschenden 2:2 gegen Žalgiris FK in der zweiten Qualifikationsrunde nicht garantiert ist, drohen ernste Konsequenzen.