Mit dem 3:2-Sieg gegen Sivas am gestrigen Freitagabend hat Galatasaray den Abwärtstrend sowie die akute Tor-Armut der letzten Wochen vorerst gestoppt. Der Auftritt der "Löwen" war aber alles andere als begeisternd. In Überzahl mühte sich eine auf vielen Positionen umgestellte Truppe von Fatih Terim zum dritten Saisonsieg.
Der Mann des Abends war schnell ausfindig gemacht: Mit einem Doppelpack – darunter ein sehenswerter Distanzschuss in den Winkel zur 1:0-Führung – lenkte Florin Andone den Rekordmeister auf die Siegerspur. Dem Gala-Auftritt des Rumänen, der vor allem in der ersten Halbzeit den weiterhin verletzten Radamel Falcao vergessen ließ, war es am Ende zu verdanken, dass Galatasarays zwischenzeitliches Zwei-Tore-Polster dem Druck Sivas‘ standhielt. Am Ende wanderten zwar die drei Punkte auf das Konto von "Cim Bom", die sie vorrübergehend auf Tabellenplatz zwei katapultierten. Doch der Auftritt der auf vielen Positionen umgestellten Terim-Elf gibt bei genauerer Betrachtung wenig Grund zur Euphorie.
Nächster Kraftakt – Alle Siege auf Messersschneide
Bereits vor der Partie am Freitagabend erklärte der "Imperator", man habe in den vergangenen Wochen leichtfertig Punkte verschenkt. Nun zähle es zu gewinnen, ohne wenn und aber. Der Aufforderung des Trainers kam die Mannschaft nach; der Sieg gegen Sivas war sowohl vom Ergebnis als auch von der Toranzahl her, eine Befreiung. Immerhin erzielte Galatasaray am Freitagabend mit den drei Treffern halb so viel Tore wie in den vorangegangenen sieben Spielen zusammen. War die Abwehr dabei stets sattelfest, offenbarten sich diesmal in der leicht offensiver ausgerichteten Formation teils haarsträubende Lücken. Sivas, vor dem Spieltag Tabellenzweiter, nutzte diese zweimal eiskalt und hatte mehrmals gar die Chance auf einen dritten Streich. Klar, am Ende zählen, so sagt auch Terim, nur die drei Punkte. Doch mit Blick auf die beiden anderen Siege in der laufenden Saison gegen Kasımpaşa und Kayseri, war Sivas der nächste Kraftakt. Von Leichtigkeit und der Überzeugung der Vorsaison sind die "Löwen" weiterhin meilenweit entfernt.