Es ist wieder soweit – nach der Länderspielpause ist vor der UEFA Champions League; die Königklasse des europäischen Spitzenfußballs öffnet endlich wieder ihre Pforten.
Buchmacher sehen aktuell in Manchester City (Quote: 4,50; Betway – Stand: 10.09.2019) den Topfavoriten auf den heurigen Turniersieg, gefolgt von Teams wie FC Barcelona (6,00) sowie Titelverteidiger Liverpool (7,50).
Die diesjährige Auslosung hat uns jedoch erneut so manch höchstattraktive Gruppenkonstellationen mit echten Kracher-Duellen beschert, sodass es durchaus sein kann, dass sich die ein oder andere europäische Spitzenmannschaft bereits in der Vorrunde aus dem Wettbewerb verabschieden könnte.
Auch auf Galatasaray als den einzigen türkischen Vertreter wartet eine echte Hammergruppe, in welcher sich ein Weiterkommen zwar als schwer, aber trotzdem nicht ganz unrealistisch entpuppen könnte. Wir haben die entsprechende Gruppe einmal gezielt unter die Lupe genommen, um vorab schon einmal eine Prognose für die mögliche Endplatzierung abzugeben:
Gruppe A: Paris St. Germain, Real Madrid, Brügge, Galatasaray
In Gruppe A hat Galatasaray dank Gegnern wie Real Madrid und PSG was die Attraktivität betrifft ein absolutes Traumlos gezogen, aber natürlich hat man mit diesen 2 Topteams ein richtiges Brett vor sich, will man heuer tatsächlich das Achtelfinale erreichen.
Bleibt noch der FC Brügge, der heuer für die Torhüterposition Simon Mignolet vom FC Liverpool verpflichtet hat. Will man zumindest das Minimalziel in der Gruppe, sprich Platz 3 sowie die Überwinterung in der Europa League, erreichen, muss Gala den belgischen Vizemeister hinter sich lassen, was aber mit guten Ergebnissen vor allem in den Heimspielen sowie dank Topstürmer Falcao sicher möglich sein sollte.
Aber alles schön der Reihe nach – wir beginnen bei den Königlichen aus Madrid:
Jetzt, da Real und Gareth Bale jetzt mehr oder weniger gezwungenermaßen wieder "ein Herz und eine Seele" sind, kann die Erfahrung des Waliser Stürmers auf diesem Niveau natürlich den Unterschied ausmachen. Real wird ihn auch brauchen, da Eden Hazard noch nicht bei 100 Prozent ist und es bereits laute Zweifel an der Tauglichkeit des neu erworbenen Stürmers von Eintracht Frankfurt, Luka Jovic, gibt.
In der Liga verlief der Start des "Weißen Balletts" rund um Startrainer Zinedine Zidane aktuell alles andere nach Wunsch – nach den ersten drei Begegnungen steht man aufgrund eines Siegs sowie zweier Unentschieden gerade einmal mit fünf Zählern da – zwar ohne Niederlage, aber eindeutig zu wenig für ein Team wie Real Madrid
Man befindet sich damit zwar immer noch vor dem Erzrivalen FC Barcelona, der erstaunlicherweise noch schlechter gestartet sind, aber trotzdem erkennt man sofort, dass bei den Madrilenen momentan noch ordentlich Sand im Getriebe zu sein scheint.
Eventuell liegt genau darin die Chance für Galatasaray, vor allem vor eigenem Publikum, dass ja in Europa dafür bekannt ist, einen wahren Hexenkessel im heimischen Türk Telekom Stadyumu erzeugen zu können (welches noch dazu in Kürze nach dem Vorbild des Emirates-Stadiums in London auf 60.000 Plätze ausgebaut werden soll). Wenn man es also schafft, Real in Istanbul so unter Druck zu setzen, dass diese weiterhin zu Fehlern in ihrem Spiel gezwungen werden, ist es durchaus möglich, ihnen den einen oder anderen Punkt abzuknöpfen.
Foto: Aurelien Meunier/Getty Images
Neymar, der diesen Sommer eigentlich ebenso schon zu gut wie weg zu sein schien, weiterhin im Dress seines aktuellen Arbeitgebers auflaufen – zum Glück für Thomas Tuchel, denn trotz Starspielern wie Mbappé hätte der Abgang Neymars nebst Problemen in der Defensive auch noch ein großes Loch in den Angriff der Franzosen gerissen – und wie die anderen Trainer vor ihm wird sich auch Tuchel keine weitere Saison ohne entsprechenden Erfolg in der CL leisten können. Das bedeutet, PSG muss heuer international liefern, was die Sache für Gala natürlich nicht einfacher macht.
Im Gegensatz zu Real Madrid ist Paris trotz einer Niederlage insgesamt besser in die Meisterschaft gestartet und führt in der Ligue 1 dank neun Zählern aus vier Spielen bereits die Tabelle an. In der aktuellen Form hätte Paris wohl in der Gruppe die Nase vorn, wobei man warten muss, wie sich die Teams dann gegen Jahresende präsentieren. Sollte die Formkurve weiter so verlaufen, wird es für Gala extrem schwer, gegen die Franzosen zu punkten, da diese im Augenblick stärker einzuschätzen sind als Real. Was jedoch hilfreich sein könnte, ist natürlich die Tatsache, dass sich die beiden Topteams in den direkten Duellen gegenseitig Punkte wegnehmen dürften, was Galatasaray eine Chance eröffnet, um Platz 2 mitzuspielen, vorausgesetzt, man holt die nötigen Punkte gegen den letzten Kontrahenten innerhalb der Gruppe – Brügge.
Wenn man europäisch Überwintern möchte, muss Galatasaray den belgischen Vizemeister hinter sich lassen – sprich, zumindest hier Punkte in den direkten Duellen holen. Sechs wären ideal, wenn man mit Real und PSG ein Wort um das CL-Achtelfinale mitsprechen möchte. Aber natürlich ist Brügge, die durch das Play-Off in die Gruppenphase eingezogen sind, keinesfalls zu unterschätzen.
Der Marktwert der Belgier befindet sich mit 108 Millionen Euro nur knapp unter jenem von Galatasaray (136 Millionen). Stars sind dort der offensive Mittelfeldspieler Hans Vanaken sowie der interessanterweise gerade von Galatasaray ausgeliehene Mittelstürmer Mbaye Diagne, was das Duell auf alle Fälle noch spannender machen wird. Zudem konnte im Sommer Simon Mignolet ablösefrei vom FC Liverpool verpflichtet werden – genug internationale Erfahrung ist somit vorhanden bei Brügge. Vor allem die beiden Flügelspieler Dennis und Diatta sind extrem schnell als auch wendig und können einer Defensive schnell einmal Probleme bereiten – auf die beiden gilt es besonders aufzupassen.
Dennoch sollte es mit zwei konzentrierten Leistungen am Ende für Galatasaray möglich sein, Brügge hinter sich zu lassen und zumindest Platz 3 in der Gruppe A abzusichern, deswegen lautet unsere vorläufige Prognose für die Endtabelle wie folgt:
1. PSG, 2. Real Madrid, 3. Galatasaray, 4. Brügge
Paris und Madrid steigen ins Achtelfinale auf und Galatasaray überwintert dank Platz 3 in der Europa League. Aber dennoch, sollte einer der beiden Topteams schwächeln und Galatasaray vor allem in den Heimspielen für die eine oder andere Überraschung sorgen können, ist womöglich sogar mehr drin. Entscheiden wird bereits sein, wie man ins Auftaktspiel am 18. September (Anstoß: 18:55) auswärts in Brügge startet – ideal wäre hierbei natürlich ganz klar ein Auswärtssieg.