Mit Platz acht reiht sich Galatasaray aktuell optimal in die Reihe der enttäuschenden Istanbul-Klubs ein. Jeder der vermeintlich großen drei hat dabei eigene Probleme, bei den "Löwen" liegen sie allerdings insbesondere ganz vorne.

Acht Tore in 25 Spielen wären für einen Mittelstürmer ein eher durchschnittlicher Wert. Wenn allerdings drei Sturmspitzen kombiniert auf diese Anzahl kommen, ist verständlich, warum ein Verein seinen selbstgesteckten Zielen hinterherläuft. Mostafa Mohamed (vier Treffer), Mbaye Diagne (drei Tore) und Halil Dervişoğlu (ein Tor) haben allesamt in der Vergangenheit bereits nachgewiesen, dass Sie wissen, wo das Tor steht. In dieser Spielzeit bleiben sie den Beweis allerdings weitestgehend schuldig. Alleine von den Namen her würde man dennoch nicht auf die Idee kommen, dass Fatih Terim ein Sturmproblem haben könnte. Aufgrund der Ladehemmung seiner Fachkräfte ist der Coach allerdings bereits über die gesamte Saison zum Wechseln und Ausprobieren gezwungen. Überzeugen konnte kein Kandidat nachhaltig. Der junge türkische Nationalspieler kommt zwar auf die meisten Spielanteile, hat aber auch den geringsten Ertrag. Das Bemühen, auch seine Nebenleute in Szene zu setzen, ist dem 21-Jährigen hingegen nie abzusprechen. Seine beiden Konkurrenten lassen quasi verlässlich auf einen vielversprechenden Auftritt einen blassen folgen.

Wenig Handlungsspielraum bis Sommer

Die Misere im Sturm dürfte auch in den Gedanken des derzeit mal wieder gesperrten Trainers eine Hauptrolle spielen. Während die Reihe hinter der Spitze immer besser in Schwung kommt und Aktürkoğlu, Cicâldău sowie Moruțan ihre Einsätze normalerweise rechtfertigen, gibt es ganz vorne vor allem Fragezeichen. Theoretisch könnte man im Winter nachlegen, passende Kandidaten sind allerdings erstens nicht gerade zahlreich vorhanden und wären zweitens kostspielig. Ein Transfer würde dazu nur Sinn machen, wenn mindestens einer der aktuellen Platzhalter abgegeben wird. Der Ägypter Mohamed ist aktuell nur ausgeliehen und müsste – Stand jetzt – im Sommer zurück zu Zamalek SC, sofern die Kaufoption bis Ende des Jahres nicht gezogen wird.

Viel Arbeit also für die Verantwortlichen, die beim Blick nach Spanien noch ein wenig unzufriedener werden dürften. Dort, genauer bei Rayo Vallecano, betätigt sich mit Radamel Falcao mittlerweile der ehemalige Stammneuner Galatasarays. Zwar gab es gute Gründe, den verletzungsanfälligen und teuren 35-Jährigen abzugeben, nun blüht der Kolumbianer allerdings als Joker auf und war bereits in acht Ligaspielen fünfmal erfolgreich. Von einer solchen Quote können seine Nachfolger aktuell nur träumen.