Am 32. Spieltag der Süper Lig hat Galatasaray seine Pflichtaufgabe mit einem 4:0-Auswärtserfolg bei Alanyaspor erledigt. Dank des 28. Saisonsieges führen die "Löwen" die Tabelle nun wieder mit zwei Punkten Vorsprung vor Fenerbahçe an. Auf eine ausgeglichene erste Halbzeit folgend, dominierte die Mannschaft von Trainer Okan Buruk nach der Pause auf allen Ebenen und entschied die Begegnung innerhalb von wenigen Minuten für sich. Zum Mann des Abends avancierte Barış Alper Yılmaz mit einem Doppelpack.
Wie so häufig lief Galatasaray auch bei der Begegnung in Alanya mit einer 4-2-3-1-Formation auf. Beginnen durften Muslera, Köhn, Bardakcı, Nelsson, der nach längeren Verletzungsproblemen für die Gelb-Roten debütierende Winter-Neuzugang Aurier, Demirbay, Torreira, Aktürkoğlu, Mertens, Yılmaz und Icardi.
Alanyaspor-Trainer Tekke sieht Rot
Nachdem Fenerbahçe am Sonntag mit 2:1 bei Fatih Karagümrük gewonnen hatte, stand Galatasaray gehörig unter Druck, um die Tabellenführung wieder zurückzuerobern. Einen Ausrutscher galt es dementsprechend dringend zu vermeiden, was gegen das formstarke und seit Anfang Februar ungeschlagene Alanyaspor im Vorfeld keine leichte Aufgabe zu sein schien. Passend zur guten aktuellen Verfassung präsentierten sich die Hausherren in der Anfangsphase als die aktivere Mannschaft mit einigen Abschlüssen, die lediglich überschaubare Gefahr ausstrahlten. Derweil agierten die "Löwen" zunächst abwartend, sodass ein geblockter Distanzversuch von Torreira (15.) die nennenswerteste Offensiv-Aktion der Gäste in der Anfangsphase bedeutete. Den ersten richtigen Aufreger der Partie gab es nach rund 20 gespielten Minuten nicht etwa auf dem Rasen, sondern an der Seitenlinie zu vermelden, wo Alanyaspors Trainer Fatih Tekke nach einer verbalen Entgleisung mit der Roten Karte aus dem Stadion-Innenraum verwiesen wurde. Wenig später stand dann Galatasaray-Innenverteidiger Bardakcı im Mittelpunkt des Geschehens: Erst erzielte er einen aufgrund eines vorangegangenen Foulspiels irregulären Treffer (25.), bevor sich der 29-Jährige per Kopf dem ersten gültigen Tor des Abends annäherte (27.). Bis zum Ende der insgesamt ausgeglichenen und – abgesehen von einem Aluminium-Treffer durch Mertens (41.) – chancenarmen ersten Halbzeit blieb ein solcher jedoch auf beiden Seiten aus.
Pure Galatasaray-Dominanz nach der Pause
Mit Beginn des zweiten Durchgangs entschied sich Galatasaray-Übungsleiter Okan Buruk für einen Doppelwechsel: Ziyech kam für den enttäuschenden Aktürkoğlu, zudem ersetzte Ayhan Aurier, dessen Luft nach zwei Monaten ohne Pflichtspiel-Einsatz wohl noch nicht für mehr als 45 Minuten reichte. Mit dem neuen Personal auf dem Feld gelang es den favorisierten Gästen vom Bosporus, das Momentum auf die eigene Seite zu ziehen, was sich ergebnistechnisch mit zwei Treffern innerhalb von fünf Minuten bemerkbar machte. Das 1:0 ging dabei auf das Konto von Yılmaz, der auf dem linken Flügel nach innen zog, mit dem rechten Fuß schoss und den Ball mit einem hervorragenden Abschluss unhaltbar im langen Eck versenkte (56.). In der 61. Spielminute legte der eingewechselte Ziyech das 2:0 nach – und das noch schöner als sein Teamkollege: Auf Höhe der rechten Strafraumkante dribbelte der Nationalspieler Marokkos kurz an, um sich anschließend ein Herz zu fassen und per technisch hervorragendem Distanzschuss für das zweite Galatasaray-Tor zu sorgen. Als Alanyaspors Mittelfeldspieler Fer wenig später seine zweite Gelbe Karte des Abends sah (64.) und die Truppe vom Mittelmeer somit fortan in Unterzahl zu Werke gehen musste, schien die Messe gelesen. Wer daran noch zweifelte, wurde in der 72. Spielminute endgültig eines Besseren belehrt, denn der spielfreudige Yılmaz machte nach Assist von Köhn nicht nur seinen Doppelpack perfekt, sondern nahm Alanyaspor mit dem 3:0 auch den letzten Wind aus den Segeln. Für den überdeutlichen 4:0-Endstand sorgte Icardi (83.).
Im Saisonendspurt geht es für Galatasaray am Sonntag (18.00 Uhr MEZ) mit einem Heimspiel gegen Pendikspor weiter. Der Aufsteiger aus Istanbul kämpft um den Klassenerhalt und braucht daher genauso wie "Cim Bom" – wenn auch unter gänzlich unterschiedlichen Voraussetzungen – jeden Punkt.