Der türkische Fußballverband TFF ist weiter bestrebt, künftig eine Europameisterschaft im eigenen Land auszurichten. Das bestätigte Mehmet Büyükekşi am Dienstag im Rahmen einer Sitzung. Außerdem sprach der Verbandsboss über Neuerungen im Umgang mit Schiedsrichtern, der umstrittenen Ausländerregel sowie der Handhabe mit gewonnen Meisterschaften vor 1959. Das LIGABlatt fasst die wichtigsten Punkte zusammen.
Thema EM-Bewerbung
Den Zweikampf um die Austragung der EM 2024 hatte die Türkei im Herbst 2018 gegen Deutschland verloren. Aktuell läuft ein erneuter Versuch, das Turnier ins Land zu holen. "Unsere Arbeit für die EURO 2028 und die EURO 2032 geht weiter. Wir werden unsere endgültigen Bewerbungsunterlagen am 12. April bei der UEFA einreichen", erklärte TFF-Boss Mehmet Büyükekşi dazu. Favorit auf eine Austragung ist die Türkei indes bei beiden Turnieren nicht. Aktuell wird für die EM 2028 mit einer Ausrichtung in Großbritannien und Irland und für die EM 2032 in Italien gerechnet. Immerhin: Nach mehreren Anläufen und Verschiebungen in den vergangenen Jahren richtet Istanbul in dieser Saison das Champion-League-Finale aus.
Thema Schiedsrichter / VAR
Büyükekşis kündigte an, dass die in der Süper Lig bereits gehandhabte Methode der digitalen Schiedsrichterzuweisung auf Spiele künftig auch in der zweiten und dritten Liga angewendet wird. "Um menschliche Faktoren und Einflüsse zu eliminieren", so die Begründung. Des weiteren wird die Zahl der VAR-Schiedsrichter noch einmal erhöht und um die beiden Feldschiedsrichter Abdülkadir Bitigen und Mete Kalkavan erweitert. Als externer Berater fungiert zudem künftig der polnische FIFA-Referee Pawel Gil. Und: Schiedsrichter sollen künftig noch mehr geschützt werden. Laut Büyükekşi müsse im Falle von Beleidigungen gegen Schiedsrichter – nicht nur auf dem Feld, sondern zum Beispiel auch in sozialen Netzwerken – mit Geldstrafen gerechnet werden.
Thema Ausländerregel
Bei der seit Jahren umstrittenen Ausländerregelung ist mittelfristig mit einer Änderung zu rechnen. "Wir werden das Thema mit den Klubs besprechen und im Sommer eine Entscheidung treffen. Aber es wird neue Bewertungskriterien geben", ließ Büyükekşi schon mal durchblicken. Aktuell gilt weiterhin: Die Klubs dürfen insgesamt 14 ausländische Profis im Kader haben, wobei nur acht Spieler gleichzeitig in der Startelf stehen und drei weitere auf der Ersatzbank Platz nehmen dürfen.
Thema Meisterschaften vor 1959
Ein ebenso in den vergangenen Monaten und Jahren stetig umstrittenes Thema: Die (Nicht)-Anerkennung von gewonnen Meisterschaften vor Gründung der Süper Lig 1959. Auch hier gibt es für den Moment keine Änderungen. "Eine Seite will, dass sie gewertet werden, die andere Seite nicht. Es ist nun mal so, dass nicht jeder handeln kann, wie er es gerne möchte. Wir müssen uns alle an die Regeln halten", so Büyükekşi. Besonders Fenerbahçe hatte in der Vergangenheit vermehrt seinen Unmut geäußert, die Meisterschaften hätten zu zählen. Mit jenen Titeln, die vor 1959 errungen wurden, wäre Fenerbahçe 28-maliger türkischer Meister – und damit Rekordmeister.