Zum ersten Meistertitel wird es für Alanyaspor trotz zwischenzeitlicher Tabellenführung zu Beginn der Saison eher nicht reichen. Als Stolperstein für die „Großen“ eignet man sich aber dennoch ausgesprochen gut.

Aufgrund der Diskussionen nach dem Spiel vom Samstag könnte man fast den Eindruck bekommen, Fenerbahçe hätte wahlweise gegen den Schiedsrichter, den Verband oder eine Gesamtverschwörung Punkte liegen gelassen. Selbst wenn man einer dieser Theorien zustimmt, sollte man nicht vergessen, dass da am Ende auch eine gegnerische Mannschaft auf dem Platz stand, die den „Kanarienvögeln“ alles abverlangte und durchaus die Chance auf einen erneuten Sieg gehabt hätte. Am Ende war Alanyaspor einen verschossenen Elfmeter davon entfernt, Fenerbahçe zum zweiten Mal in dieser Spielzeit zu schlagen. Völlig überraschend wäre das nicht gewesen. Neben dem souveränen Tabellenführer Sivasspor ist Alanyspor die Überraschung der Saison. Das Team von Erol Bulut besticht durch mannschaftliche Geschlossenheit, ein hohes Laufpensum und die richtige Taktik. Natürlich mag es für einen Außenseiter nicht grundsätzlich bahnbrechend sein, dem vermeintlich überlegenen Gegner den Ball zu überlassen und selbst auf Konter und Standards zu setzen, Alanya gelingt dies aber dennoch besser als anderen.

Zweiter Trip nach Istanbul in einer Woche

Ein ganz entscheidender Faktor dabei ist Papiss Demba Cissé. Der mittlerweile 34-Jährige erzielte in dieser Saison bereits 16 Tore in 19 Spielen und ist trotz seiner anderthalb verschossenen Elfmeter gegen Fenerbahçe ein Garant für Tabellenplatz 4. Zusammen mit dem zehn Jahre jüngeren Alexander Sørloth von Trabzonspor führt der Senegalese die Torschützenliste an. Die Faustregel lautet: wenn man dem Gegner schon das Spiel überlässt, müssen die wenigen eigenen Chancen sitzen. Doch nicht nur Fenerbahçe kann ein Lied von Alanyas Konterstärke singen. Dank zweier Traumtore durch Bakasetas und Fernandes schickte man Galatasaray im Hinspiel des Pokal-Viertelfinales nach Hause und stellt die Löwen nun vor eine echte Mammutaufgabe. Sollte man gegen die Gelb-Roten am Mittwoch den Einzug ins Halbfinale klarmachen, wäre man nicht nur zum zweiten Mal in einer Woche Stolperstein für einen der ganz großen Clubs, sondern würde auch gleichzeitig die Hoffnung auf den ersten Titel weiterleben lassen. Dann eben im Pokal.

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