Vertrags-Krimi an der Säbener Straße: Manuel Neuer und der FC Bayern scheinen derzeit soweit voneinander entfernt zu sein wie die Bundesliga und die Aussicht auf Spiele mit Publikum. Der Keeper und sein Berater stellen Bedingungen, die der deutsche Rekordmeister nicht akzeptieren möchte. Entscheidend ist wie so oft das liebe Geld. Davon hat Neuer anscheinend noch nicht genug.
Manuel Neuer feierte im März seinen 34. Geburtstag. Seit neun Jahren ist er beim FC Bayern unter Vertrag, zuvor wurde er auf Schalke zum Profi. In München soll er rund 15 Millionen Euro pro Jahr verdienen. Hinzu kommen Werbeeinnahmen und Prämien. Wie viel Geld er in seiner gesamten Karriere schon verdient hat, ist kaum auszurechnen. Wieso wir hier nur über Geld reden? Weil dies ein großes Problem für Neuer und seinen Berater zu sein scheint. Der wunde Punkt: Es gibt da offenbar ein, zwei Spieler, die mehr verdienen, das dürfe nicht sein. Das Duo Neuer/Kroth will die finanzielle Nummer Eins in München werden.
Findet sich ein Mittelweg?
Mehr als 20 Millionen Euro im Jahr möchte Neuer haben. Aber warum? Wieso ist der Anreiz so groß, der Spitzenverdiener zu werden? Sollte es einem 34-jährigen Mann wie Neuer nicht egal sein, ob ein 24-jähriger Lucas Hernández nun eine Million mehr verdient oder nicht? Nein, offenbar ist ihm das nicht egal. So wenig egal, dass er in Mitten der schlimmsten Krise des Fußballs eine Summe fordert, bei der den Verantwortlichen schwindelig wird. Spieler verzichten auf Gehalt, Vereine melden Kurzarbeit an, diversen Klubs droht schon im Mai die Insolvenz. Und Manuel Neuer? Der möchte nur einen neuen Vertrag unterschreiben, wenn man ihm mehr als 20 Millionen Euro Gehalt zusichert. Er mag nach wie vor einer der Top 3 Keeper der Welt sein, aber die derzeitigen Forderungen sprechen aus charakterlicher Sicht nur wenig für ihn
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