20 Gegentore nach nur elf Spielen? Klingt nach der Bilanz eines Abstiegskandidaten, der um den Klassenerhalt kämpft, denkt man. Ist in Wahrheit aber der defensive Blick auf Rekordmeister Bayern München! Der Mannschaft, die namentlich die beste Abwehr der Liga haben müsste. Das Defensivproblem muss man an der Isar schnellstmöglich in den Griff bekommen.
Nach der Saison 2015/16, die mit dem Double endete, trugen sich die Bayern ins Geschichtsbuch ein. Nur 17 Gegentore hatten sie in 34 Spielen kassiert, exakt 0,5 pro Partie. Neuer Rekord! Jetzt, dreieinhalb Jahre später, hat man bereits 20 Gegentreffer auf der Habenseite, und noch ist nicht einmal Winterpause! Alle Mannschaften aus der Spitzengruppe verfügen über eine bessere Defensive. Sogar Aufsteiger Union Berlin übertrumpft die Münchner und steht bei 19 Gegentoren. Die vielen Unachtsamkeiten sind ein Hauptgrund dafür, wieso die Bayern den Anschluss an die Tabellenspitze verloren haben und auf Platz sieben abgerutscht sind. Wie bekommt man dieses Problem unter Kontrolle?
Verletzte Schlüsselspieler
Der Plan für die aktuelle Saison sah es vor, mit Niklas Süle und Lucas Hernández im Zentrum zu agieren. Beide Spieler verletzten sich schwer. Hernández wird immerhin im Laufe der Rückrunde zurückerwartet, Süle dagegen fehlt die komplette Saison. Die besten Verteidiger also aus dem Rennen. Es bleiben Jérome Boateng und Benjamin Pavard. Letzterer allerdings wird meist hinten rechts gebraucht, dort macht er seine Sache auch mehr als ordentlich. Boateng läuft seiner Form hinterher. Aktuell spielen David Alaba und Javi Martínez. Keiner der beiden ist gelernter Innenverteidiger. Die Fans des Rekordmeisters können es kaum erwarten, bis mit Hernández zumindest ein Spieler zurückkehrt. Mit der derzeitigen Defensivleistung wird es im Sommer 2020 keinen einzigen Titel zu feiern geben!
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