Er ist eigentlich nur eine Notlösung, aber spielt, als hätte er die Position des Innenverteidigers von klein auf erlernt. David Alaba ist seit Wochen der improvisierte Abwehrchef beim FC Bayern. So stark, wie er Woche für Woche auftritt, stellt sich die Frage: Sehen wir ihn in Zukunft gar nicht mehr links hinten?

Nach den schweren Verletzungen von Niklas Süle und Lucas Hernández mussten die Bayern defensiv umstrukturieren. David Alaba verließ seine linke Abwehrseite und rückte nach innen. Dort spielt er seither herausragend, und das, obwohl er mit seinen 1,80m eigentlich so gar nicht der Rolle des Innenverteidigers entspricht. Er ist so stark, dass man sich Fragen kann: Bleibt er womöglich in der Mitte? Seine angestammte Position hat aktuell Alphonso Davies innen. Der Kanadier spielt fantastisch und es wäre absolut unverständlich, ihn aus der Mannschaft zu nehmen. Oder wie es Bayernikone Lothar Matthäus formulierte: "Er erinnert mich an den jungen David Alaba.“ Der "alte“ Alaba tauscht also die Position, damit der "junge“ Alaba bleiben kann?

Süle und Alaba?

Für die rechte Abwehrseite holten die Münchner Alváro Odriozola. Allerdings hat Benjamin Pavard die Nase vorne, er ist die Wunschlösung für rechts. Niklas Süle ist der unumstrittene Abwehrboss des Rekordmeisters. Ist er zurück, gibt es an ihm kein Vorbeikommen. Der Platz neben Süle jedoch ist seit Alabas Weltklasse-Leistungen vakant. Eigentlich soll ihn Lucas Hernández einnehmen. Bislang jedoch konnte der Neuzugang nicht wie gewünscht überzeugen. Es wird es schwer haben, sich an Alaba vorbei zu kämpfen. Macht der Österreicher keine Fehler, gibt es absolut keinen Grund, Hernández für ihn spielen zu lassen. Davies auf links ist gesetzt, Alaba sollte es auch sein. Der Leidtragende der Leistungen von Davies und Alaba heißt also ganz klar Hernández. Und die Bayern stehen plötzlich vor einem Luxusproblem, denn bald stehen mehr Innenverteidiger im Kader als sie einsetzen können.

Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images

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