Einen Trainer mit Stallgeruch? Es gibt wenig, was sich Fußballklubs mehr wünschen, wenn ein neuer Übungsleiter gesucht wird. Geschätzt und geliebt bei den Fans, vertraut mit den Strukturen und der Mentalität des Vereins, einer, der eben weiß, wie der Hase läuft. Auch der FC Bayern setzt mittlerweile immer mehr auf das Prädikat "Ehemalige" und nicht mehr nur auf große Namen.
Viel Zeit, sich zu entwickeln und das ein oder andere Jahr ohne Titel zu bleiben, hat man an der Säbener Straße natürlich nicht als Trainer. Dennoch kann man an der Isar beobachten, dass die Bosse langsam aber sicher andere Trainerqualitäten in den Fokus rücken. Lässt man Aushilfs- und Dauerlösung Jupp Heynckes einmal außen vor, erlebte man zuletzt mit Carlo Ancelotti eine böse Bruchlandung. Der Italiener ist zweifelsfrei ein fantastischer Trainer, doch mit den Bayern wollte es nicht harmonieren. Nachdem das Kapitel Niko Kovač, eine Notlösung beendet war, vertraute man Hansi Flick. Auch, weil auf die Schnelle kein bekannter Coach verfügbar war.
Authentizität und Kommunikation
Sie merkten schnell: Noch nie als Cheftrainer bei einem großen Klub gearbeitet und doch sofort auf einer Wellenlänge mit den Spielern? Es klappt. Dass die Münchner mehr in Richtung junge, nicht zwingend erfahrene Trainer gehen, merkt man auch an der Philosophie in der Jugend. Mit Martín Demichelis arbeitet dort ein ehemaliger Spieler. Er soll neue Talente formen und vielleicht einmal dort stehen, wohin es Miroslav Klose nun geschafft hat: Auf die Trainerbank als Assistent des Chefs. Heute beendete der ehemalige Bayernstürmer Sandro Wagner seine Karriere. Sein Ziel: Trainer werden, die Ausbildung beginnt in Kürze. Schon einmal hatte er verlauten lassen: Trainer? Nur bei meinen Bayern. Die Zeiten, in denen man nur mit internationalen Titeln in der Vita in München aufkreuzen durfte, sind für (kommende) Trainer allem Anschein nach vorbei.
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