Fast vier Monate ist es nun her, dass Niko Kovač beim FC Bayern entlassen wurde. Mittlerweile sind die Münchner glücklich mit seinem Nachfolger Hansi Flick. Kovač tauchte nach der Entlassung ab, bis er sich gestern erstmals wieder öffentlich äußerte und bestätigt: Ab Sommer will ich wieder als Trainer arbeiten. Sofort keimten Gerüchte um Borussia Dortmund auf, aber würde das wirklich passen?

Kovač verlor, wie man es von ihm kennt, kein einziges negatives Wort über seinen ehemaligen Arbeitgeber, und das, obwohl man ihn nicht immer respektvoll behandelt hatte. Vielmehr konzentriert er sich aktuell darauf, eine neue Aufgabe zu finden. Im Juli möchte er wieder an der Seitenlinie stehen, und zwar nicht als Nationaltrainer, sondern im Tagesgeschäft. Europäische Ansprüche hat Kovač nicht. Auch ein Klub, der nicht im Europapokal spielt, kommt also in Frage. Freuen wird das Hertha BSC, denn die Berliner spekulieren schon länger auf ihren ehemaligen Spieler. Auch mit dem BVB wird Kovač nun in Verbindung gebracht. Auch, wenn es derzeit super läuft, ist nicht jeder mit Lucien Favre zufrieden.

Kann Kovač Offensive?

Noch hat Dortmund die Chance auf die Meisterschaft und das Weiterkommen in der Königsklasse. Schleicht sich wieder der Schlendrian ein, ist Favre der erste, der die Unzufriedenheit abbekommt. Beim BVB hätte Kovač einen Club, der international vertreten ist und um die nationalen Titel spielt. Gewinnt er in Dortmund etwas, wird er, anders als in München, als Held gefeiert. Aber: Die Borussia steht für offensiven, überfallartigen Fußball. Das System von Niko Kovač dagegen sieht es vor, defensiv sicher zu stehen und nicht ohne Absicherung nach vorne zu stürmen. Bei den Bayern hielten sie diesen Fußball für unattraktiv. Es scheint schwer vorstellbar, dass seine Philosophie tatsächlich zu Schwarz-Gelb passt. Außerdem: Noch hat Dortmund die Chance auf zwei Titel. Wird einer geholt, spricht ohnehin niemand mehr davon, Favre vor die Tür zu setzen.

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