Wie es mit der Bundeliga, mit dem gesamten europäischen Fußball, weitergeht, weiß derzeit niemand. Bevor sich heute die 36 Vertreter von 1. und 2. Liga treffen, äußerten sich manche Klub-Bosse bereits vorher zu den möglichen Szenarien. So auch Hans-Joachim Watzke, dessen Worte teilweise für Bestürzung sorgten. Haben seine harten Worte Einfluss darauf, was bei der heutigen Konferenz am Ende entschieden wird?

Schon vor wenigen Tagen hatten Karl-Heinz Rummenigge und Hans-Joachim Watzke gewarnt: Ein Abbruch der Bundesliga mit einer Pause bis zur neuen Saison hätte fatale Folgen für alle, insbesondere jedoch für die kleinen Klubs. Watzke legte nun noch einmal nach und schockte mit seiner Ansage die Konkurrenz. "Wir sind Konkurrenten und ein Wirtschaftsunternehmen. Am Ende des Tages können nicht die Klubs, die die letzten Jahre gut gearbeitet haben, diejenigen belohnen, die es nicht getan haben." Das hat gesessen. Damit weigert sich Watzke gegen die im Raum stehende Lösung eines Solidaritäts-Fonds für die Vereine, die ein Abbruch am härtesten treffen würde.

Zustimmung für Geisterspiele?

Wie nehmen Klubs wie Paderborn, Union Berlin oder sämtliche Zweitligisten diese Aussage auf? Die Vereine scheinen zu wissen, dass sie auf Unterstützung nicht zählen können. Der BVB wird sich aller Voraussicht nach nicht an Hilfszahlungen beteiligen. Und das, obwohl er selbst vor einigen Jahren etliche Millionen Euro vom FC Bayern erhalten hat, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Hat das zur Folge, dass sich beim heutigen Meeting einige für Geisterspiele aussprechen werden, um wenigstens auf TV- und Sponsoring-Gelder zurückgreifen zu können? Ganz egal, was heute beschlossen werden wird: Watzke hat sich mit seinen Worten wahrlich nicht solidarisch gezeigt. Jemand, der selbst schon auf die Hilfe eines anderen Klubs zurückgreifen musste, möchte jetzt seine Kassen verschließen. Das kann man richtig finden, muss man aber nicht. Er wird wohl daran zurückdenken, wenn seine Dortmunder sich in einer finanziell misslichen Lage befinden.

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