Auf weit über 500 Millionen Euro belaufen sich inzwischen die Befindlichkeiten vom traditionsreichen Fenerbahçe. Gemeinsam mit einem Geschäftskollegen will Präsident Ali Koç den Klub nun vor dem endgültigen Bankrott bewahren. Bis Mai werden 60 Millionen Euro fällig.
Die finanzielle Lage türkischer Klubs spitzt sich zu. Bei Stadtnachbar Beşiktaş klopft die FIFA bezüglich fehlender Spielergehälter, bei Fenerbahçe ist es die UEFA, die die Einhaltung des Financial Fairplay einfordert. Der Schuldenstand der "Kanarienvögel" betrug laut eigenen Aussagen von Präsident Ali Koç, bei dessen Amtsantritt im Juni 2018, 621 Millionen Euro Schulden. Wirklich weniger dürfte es angesichts misslungener Verkäufe in der Winterpause und der sportlichen Talfahrt, die auch potenzielle Einnahmen aus dem Europapokal der kommenden Saison ausschließen, momentan nicht sein. Fenerbahçe benötigt externe finanzielle Mittel – und das sofort! Wie türkische Medien berichten habe der Klub aus Kadıköy auch im laufenden Geschäftsjahr bereits wieder ein Minus im hohen zweistelligen Bereich erwirtschaftet. Demnach müsse Fenerbahçe bis Saisonende mindestens 30 Millionen Euro erwirtschaften, um die Auflagen der UEFA zu erfüllen, andernfalls drohen Konsequenzen.
Alic Koç holt Erol Bilecik ins Boot
Für das sportliche Management des Klubs ist diese Summe innerhalb von zwei Monaten nicht zu bewältigen, weshalb Ali Koç auf einer Unternehmensfeier nun den Rettungsanker ausgeworfen hat. Der nach wie vor wohlhabende Fenerbahçe-Präsident rief am gestrigen Abend zu einer Spendenaktion auf und zog dabei einen dicken Fisch an Land: Erol Bilecik. Der ehemalige Präsident des türkischen Unternehmensverbandes TÜSIAD soll gemeinsam mit Koç die größte Verantwortung übernehmen und Fenerbahçe vor dem finanziellen Zerfall bewahren.