Nach einer Verletzungspause zu Saisonbeginn ist Atiba Hutchinson nicht mehr aus der Startelf von Abdullah Avcı wegzudenken. Läuft es beim Routinier, läuft es auch bei Beşiktaş.
Werte wie die vom letzten Spiel gegen Gençlerbirliği erwartet man vielleicht von einem 26-Jährigen, nicht aber von einem Spieler im fußballerischen Herbst seiner Karriere. Am Ende der Partie standen für Atiba Hutchinson eine fast hundertprozentige Passquote, drei Vorlagen und ein eigener Treffer zu Buche. Besser geht es nicht. Über Emre Belözoğlus Wert für Fenerbahçe wurde schon viel geschrieben, der nur drei Jahre jüngere Hutchinson fliegt im Vergleich dazu etwas unter dem Radar. Vielleicht auch weil er kein Rückkehrer ist, der zum Ende seiner Karriere zu seinem Verein zurückkehrt, sondern weil er einfach seit Ewigkeiten da ist. Bereits seit 2013 schnürt der Kanadier seine Schuhe für Beşiktaş. Eine lange Zeit im schnelllebigen Fußballgeschäft.
Dauerläufer und Kopf der Mannschaft
Das Besondere dabei: Hutchinson zeigt keine Abnutzungserscheinungen. Im Gegenteil: in der bisher äußerst wechselhaften Saison traf der defensive Mittelfeldspieler sogar schon viermal und legte drei Treffer auf. Seine Kernkompetenzen sind dabei allerdings andere. Als Verbindung zwischen Defensive und Offensive lenkt Hutchinson das Spiel seiner Mannschaft. Gemeinsam mit seinem Nebenmann Mohamed Elneny sorgt er für die Balance im Spiel, klärt hohe Bälle, stoppt Angriffe und initiiert die eigenen Vorstöße. Ermüdungserscheinungen sind dabei keine zu erkennen. In der Regel spielt der Ersatzkapitän durch. Sein Vertrag läuft im Sommer aus und langsam aber sicher wird man sich bei den „Adlern“ auch aus Altersgründen Gedanken um die Zeit nach Hutchinson machen müssen. Die Anforderungen an einen potentiellen Nachfolger könnten höher kaum sein. Bleibt Hutchinson bis dahin allerdings gesund, wird es auch maßgeblich von ihm abhängen, wie erfolgreich Beşiktaş in dieser Saison noch wird.