Galatasaray vor der Champions League: Abschenken oder Zeichen setzen?

Trotz einer bisher enttäuschenden Champions League Saison mit nur zwei Punkten und einem mageren Törchen, könnte Galatasaray theoretisch noch europäisch überwintern.

Nach der Auslosung musste jeder „Löwe“ sicherlich erstmal schlucken. PSG und Real Madrid in einer Gruppe sind schon ein echter Hammer. Realistisch konnte es eigentlich nur darum gehen, vor dem FC Brügge Platz 3 zu erobern und so in der Europa League weiterzuspielen. Dieses Ziel ist weiterhin theoretisch in Reichweite. Allerdings sind die Vorzeichen nicht rosig. Die aktuelle Saison läuft nämlich so überhaupt nicht nach dem Geschmack von „Cim Bom“: sowohl gegen Real, als auch gegen PSG wäre in den Hinspielen eigentlich mehr drin gewesen; am Ende standen trotzdem je enttäuschende 0:1-Niederlagen. Dass man sich im Rückspiel von den Madrilenen abschießen ließ, wäre ja beinahe noch zu verschmerzen, aber durch die beiden Unentschieden gegen Brügge ist man nun auf Schützenhilfe aus der spanischen Hauptstadt angewiesen und muss gleichzeitig Paris bezwingen. Die Pariser kämpfen derzeit mit einigen Verletzungssorgen und so könnte Thomas Tuchel auch gezwungenermaßen auf eine B-Elf setzen, da Platz 1 sowieso sicher ist.

Kleine Chance, große Wirkung

Der Begriff B-Elf ist hierbei allerdings auch eher irreführend. Spieler wie Marquinhos, Draxler, Di María, Choupo-Moting oder Cavani standen bei PSG im letzten Ligaspiel (3:1 gegen Montpellier) nicht in der Startelf bzw. im Kader und könnten nun gegen die Gelb-Roten zum Einsatz kommen. Gerade in der Offensive herrscht bei den Parisern nämlich geradezu ein Qualitätsüberschuss und da kommt jede Gelegenheit recht, sich auszuzeichnen. Bei Galatasaray hingegen ist die Personaldecke auch nach Falcaos Rückkehr äußerst dünn und die Chancen auf ein Weiterkommen selbst bei einem Sieg nicht riesig, da auch Real gegen Brügge nicht mit der vollen Kapelle antreten kann/wird. Andererseits wäre ein Sieg gegen den französischen Serienmeister ein mächtiges Signal für den weiteren Saisonverlauf. Das wird sich Fatih Terim kaum nehmen lassen wollen. Ob es am Ende für Platz 3 reicht oder nicht: Galatasaray sollte zum Abschluss ihrer Champions League Saison nochmal ein Zeichen setzen. So könnte man ungeahnte Kräfte freisetzen.

Foto: Dean Mouhtaropoulos / Getty Images