Mit einem Sieg gegen Stadtrivale Başakşehir hätte Galatasaray zumindest über Nacht die Tabellenführung der Süper Lig übernehmen können. Am Ende stand dagegen die dritte Saisonniederlage in der Liga zu Buche. Für Trainer Fatih Terim war es die logische Konsequenz anhaltender Probleme. 

Am Ende stand vielen Galatasaray-Spielern die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben. Nicht etwa, ob der Tatsache der bloßen Niederlage gegen Vizemeister Başakşehir. Sondern wegen der Erkenntnis, dass der Sieg der Gäste trotz der eigenen Stärke nicht gänzlich unverdient war. Kann Galatasaray einfach nicht besser spielen, wie am gestrigen Freitagabend? Die Frage ist berechtigt. Zwar spielten sich die "Löwen" vor allem im ersten Durchgang gleich drei gute Torchancen heraus. Doch bei allen drei Versuchen scheiterte man am überragend spielenden Başakşehir-Keeper Mert Günok. Dessen Pendant auf Seiten "Cim Boms" feierte indes sein Debüt für Gelb-Rot: Der im Sommer von Absteiger Bursa verpflichtete Okan Kocuk rückte für den verletzten Muslera ins Tor, machte seine Sache gut und war beim einzigen – aber eben entscheidenden – Gegentreffer machtlos. Die Torwartposition war dabei nicht Fatih Terims einzige Personal-Baustelle: In der Abwehr fehlte sichtlich Luyindama als Stabilisator, im Sturm ein echter Angreifer. "Wir haben seit Wochen mit Problemen zu kämpfen und können nicht richtig arbeiten. Das erschwert die Entwicklung der Mannschaft enorm", bedauerte Terim nach Spielende. Wegen der fehlenden Konstanz sei es demnach absehbar gewesen, wann die nächste Niederlage folgen würde.

Applaus und Pfiffe von den Rängen

Ernüchternde Worte vom sonst impulsiven Imperator. Nach der gestrigen Partie gab es auch auf den Tribünen gemischte Gefühle. Ryan Babel, Ryan Donk und Mariano waren eine der Wenigen, die sich nach Spielende beim Publikum für die Unterstützung bedankten. Ein Teil der Anhängerschaft applaudierte zurück, von einem anderen kamen Pfiffe zurück. Für Galatasaray gilt es nun den Fokus auf das kommende Heimspiel in der Champions League gegen Club Brügge. Das Spiel gegen den belgischen Meister wird für die Terim-Elf ein Endspiel um Europa. Nur mit einem Sieg wäre das Überwintern in der Europa League halbwegs gewährleistet.