Im letzten Teil der Mini-Serie blickt das LIGABlatt auf die türkische Nationalmannschaft bei der EM 2008, die sich beim Turnier in Österreich und der Schweiz vor allem durch späte Tore auszeichnete und so bis ins Halbfinale vordringen konnte. 

Tor

In der Gruppenphase hütet der damals aufstrebende und zur Nummer eins ernannte Volkan Demirel das Tor der Türkei. Gegen Portugal, die Schweiz und Tschechien hält der Fenerbahçe-Mann gut, doch leistet sich dann gegen letztere in der Nachspielzeit einen Aussetzer und wird für die kommenden Partien gesperrt. Altmeister Rüstü Reçber, der 2002 WM-Dritter wurde, springt ein und wird insbesondere im Viertelfinal-Elferschießen gegen Kroatien zum gefeierten Helden. Rüstü beendet seine Karriere vier Jahre später, Volkan erst im vergangenen Sommer. 

Abwehr

Galatasaray-Profi Hakan Balta, der insgesamt 238 Spiele für die Löwen absolviert, ist die einzige Konstante in der Vierer-Abwehrkette und spielt links hinten immer. In der Innenverteidigung wechseln sich der damalige Youngster und heutige Başakşehir-Profi Mehmet Topal sowie Gökhan Zan und Emre Asik ab. Rechts spielt entweder Hamit Altintop, der vor der EM seine erste Saison beim FC Bayern erlebte oder Galatasaray-Mann Sabri Sarioğlu. 

Mittelfeld 

Kapitän Emre Belözoğlu kommt nur zu einem Einsatz, weshalb die Chefrolle im zentralen Mittelfeld vom Halb-Brasilianer Mehmet Aurelio übernommen wird. Auf Linksaußen wirbelt mit Arda Turan der gefragteste Star in der Mannschaft, der in drei Spielen zwei Tore erzielt. Auf der Gegenseite spielt mit Gökdeniz Karadeniz von Rubin Kasan ein bis dato unbekannter Mann, der aber wie Colin Kazim-Richards zu überzeugen weiß. 

Angriff

Für immer unvergessen bleiben die Tore von Nihat Kahveci gegen Tschechien. Mit einem Abstauber vor Tschechien-Keeper Petr Cech sowie einem fulminanten Schuss unters Kreuzeck katapultiert der Villarreal-Profi die Türken in die K.o.-Phase. Bester Torschütze ist mit Semih Sentürk von Fenerbahçe aber ein anderer. Außerdem im Sturm-Aufgebot: Tuncay Şanlı (Middlesbrough) und Mevlüt Erdinç (damals FC Sochaux, heute Fenerbahçe).

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