Dass in der Bundesliga verhältnismäßig kleine Brötchen gebacken werden, ist keine wirkliche Neuigkeit. Dass die Bundesliga-Klubs mitunter versuchen, an den großen Geldern, beispielsweise der Premier League, zu partizipieren, ebenso wenig. Und dennoch sind die Aussagen von Schalke-Macher Christian Heidel in der "Sport Bild" durchaus interessant, da durch ein einfaches Rechenbeispiel Heidels die Distanz der Bundesliga zur Premier League verdeutlicht wird.
Im Sommer 2016 verkaufte Schalke 04 Leroy Sané für 50 Millionen Euro an Manchester City. Eine damals wahnwitzige Summe, die allerdings unter den jüngsten Eindrücken rund um Dembélé, Coutinho und Co. als normal empfunden wird. Heute sagt Heidel allerdings: "Mit dem Geld haben wir damals die ganze Mannschaft zusammengestellt. Wir hätten sonst keinen Spieler verpflichten können, weil kein Geld da war." Gemeint sind selbstredend Neuzugänge wie Breel Embolo (22,5 Millionen Euro), Benjamin Stambouli (8 Millionen) oder Nabil Bentaleb (19 Millionen)
"Müssen unsere wirtschaftliche Situation verbessern"
Grundsätzlich aber weiß Heidel, dass sich die "finanziellen Spielräume im Fußball verändert haben." Daher müsse auch der Revierklub dafür sorgen, die wirtschaftliche Situation schon zeitnah erheblich zu verbessern. Heidel selbstbewusst: „Schalke hat zwar 130 Mio. Euro Verbindlichkeiten, ist aber im Gegensatz zu fast allen anderen Klubs der Herr über alle seine Rechte.“
Der ablösefreie Abgang von Leon Goretzka wird in dieser Hinsicht allerdings nicht gerade helfen. Und mit Youngster Max Meyer, dessen Vertrag ausläuft, steht die nächste Hängepartie bereits an. Dennoch bleibt Heidel zuversichtlich und glaubt an einen Verbleib: "Weil er hier aufgeht, es für ihn passt, Schalke seine Heimat ist. Es gibt eigentlich keinen Grund, warum er weggehen sollte." Sollte allerdings auch Meyer die Knappen verlassen, wird es schwierig finanziell erschwinglichen Ersatz für die beiden Nationalspieler an Land zu ziehen. Zumindest solange, bis wieder ein unmoralisches Angebot aus der Premier League in Gelsenkirchen eingeht.