Verlässt Thomas Müller den FC Bayern, weil das Verhältnis zu Trainer Niko Kovač nicht mehr zu kitten ist? So jedenfalls sah es in den vergangenen eineinhalb Wochen aus. Nach der Länderspielpause wurde klargestellt: Kommando zurück, keiner will etwas von einer Missstimmung hören. Kann man dem Frieden in München trauen?
Es war die Formulierung von Kovač, die da Fass vermeintlich zum Überlaufen brachte. Wenn Not am Mann wäre, dürfe Müller schon auch wieder spielen, so der Bayerncoach. Müller wollte diese Aussage nicht kommentieren, bestätigte in einem Interview allerdings auch: Um nur als Einwechselspieler zum Zug zu kommen, ist der sportliche Ehrgeiz viel zu groß. Fußball-Deutschland diskutierte bereits über seinen Abschied vom FCB und will gewusst haben: Im Winter will Müller weg. Auch über potenzielle neue Vereine wurde bereits gemutmaßt. Nun soll sich alles wieder beruhigt haben und ein Verkauf des Angreifers definitiv nicht zur Debatte stehen. Kovač räumte ein, einen verbalen Fehler begangen zu haben.
Keine Garantie auf Spielpraxis
"Das war mal ein Fehler von mir. Alles ist ausgeräumt. Er hat das so verstanden, wie ich es gemeint habe, und nicht für bare Münze genommen. Da ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen. Das passiert mir auch mal, das ist menschlich.", so Kovač über seinen Satz vor dem Hoffenheim-Spiel. Ein starker Zug des Coaches, sich öffentlich zu seinem Fehler zu bekennen. Wie sieht Thomas Müller selbst die derzeitige Situation? Während der letzten Trainingseinheiten wirkte er entspannt und fröhlich. Ist wirklich wieder alles in Butter an der Säbener Straße? Eines wollte Kovač trotz des neu gewonnenen Friedens aber nicht tun: Müller feste Einsätze garantieren. Möchte der Urbayer zurück in die Startelf, wird er es in jeder Trainingseinheit unter Beweis stellen.
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