Ein Spitzenspiel wäre das Kräftemessen zwischen dem Ersten und dem aktuell Vierzehnten der Bundesliga am Freitag wohl so oder so nicht geworden. Nun rückt das Sportliche allerdings noch weiter in den Hintergrund, da die Corona-Pandemie auch die Bundesliga wieder mit voller Härte trifft.
Das gilt vor allem für den Rekordmeister. Ganze acht Spieler sind aktuell in München betroffen und werden dadurch ihrem Trainer Julian Nagelsmann nicht zur Verfügung stehen. Kapitän Neuer, die Innenverteidiger Hernández, Nianzou und Upamecano, Linksverteidiger Richards, Achter Tolisso und die beiden Flügelspieler Coman und Sané hat es erwischt. Damit enden die Probleme des Trainers allerdings nicht: Choupo-Moting (Kamerun) und Sarr (Senegal) weilen beim Afrika-Cup, Stanišić, Gnabry und Goretzka sind angeschlagen und daher noch fraglich und Cuisance wurde soeben zum FC Venedig transferiert.
Findet das Spiel also statt, wird höchstens ein Rumpfkader zur Verfügung stehen. Auch die Gladbacher haben erkrankte Spieler zu beklagen und müssen auf Doucouré, Scally, Zakaria und Bennetts verzichten.
Startelf stellt sich fast von selbst auf
Eine Verschiebung des Spiels kommt nach aktuellem Stand allerdings nicht in Frage. Solange mindestens 15 spielberechtigte Akteure zur Verfügung stehen, muss ein Verein nach den DFL-Richtlinien antreten. Verletzte und gesperrte Spieler zählen in diesem Fall dazu, da ihre Ausfälle als sporttypisch behandelt werden. Somit wird Nagelsmann puzzlen müssen. Die potentielle Startelf ergibt sich beinahe zwangsläufig aus den verbliebenen Spielern. Läuft es ganz schlecht, stehen sowieso kaum mehr als elf Spieler mit Profi-Erfahrung im Kader. Ulreich im Tor, eine Innenverteidigung mit Süle und Pavard, Rückkehrer Kimmich und Alphonso Davies auf den Außen, Roca und Sabitzer als Doppelsechs und eine offensive Dreierreihe mit Müller, Musiala und Gnabry hinter Lewandowski wäre allerdings nach wie vor Bundesliga-Spitzenklasse. Lediglich von der Bank könnte Nagelsmann nur noch wenig Erfahrung nachschicken. Gegen taumelnde Gladbacher wäre der FCB so allerdings immer noch wettbewerbsfähig. Die Hoffnung ist jetzt aber vor allem, dass nicht noch weitere Tests positiv ausfallen.