In einer höhepunktarmen und taktisch geprägten Partie sicherten sich die Engländer letztlich durch zwei sauber zu Ende gespielte Angriffe, die durch Sterling (75.) und Kane (86.) vollendet wurden, den verdienten Einzug ins EM-Viertelfinale. Nach der Blamage bei der WM 2018 folgt das nächste frühe Aus für die DFB-Elf, die einmal mehr unter den Erwartungen blieb. Die Niederlage war zugleich das letzte Spiel für Bundestrainer Löw, der sein Amt nun an Hansi Flick weitergeben wird.  

Manuel Neuer:
Hielt einen Distanzschuss von Sterling in der ersten Halbzeit bärenstark. War bei den Gegentoren in der Schlussphase dann machtlos. (Note: 3,5)   

Antonio Rüdiger:
Wurde stets angelaufen und blieb so einmal mehr im Spielaufbau komplett ohne Akzente. Beim ersten Gegentor konnte auch er das Dribbling von Sterling nicht stoppen. (Note: 4,5)   

Mats Hummels:
Hatte Englands Superstar Harry Kane über weite Strecken im Griff. Wurde wie die gesamte Abwehr dann bei beiden Gegentoren kalt erwischt, das zweite Gegentor leitete er mit seinem schwierigen Pass auf Gnabry mit ein. Durch seine vielen Klärungsaktionen, vor allem seine astreine Grätsche gegen Kane kurz vor der Halbzeit, und sein starkes Zweikampfverhalten noch einer der Besseren in der Defensive. (Note: 4)    

Matthias Ginter: (bis 87. Minute)
Sah früh die Gelbe Karte. Hatte auf der rechten Seite dann gegen Sterling und den offensiven Shaw viele Schwierigkeiten und große Tempodefizite. Beide Gegentore kamen über seine Seite. (Note: 4,5)   

Robin Gosens (bis 87. Minute):
Auch gegen England fiel er kaum auf. Defensiv zwar meistens aufmerksam, offensiv hingegen überhaupt kein Faktor. (Note: 5)   

Toni Kroos:
Im Duo mit Goretzka kam er deutlich besser zur Entfaltung, übernahm als Lenker im Mittefeld das Aufbauspiel und gewann die Mehrheit seiner Zweikämpfe. In der zweiten Halbzeit allerdings kaum in Erscheinung getreten. (Note: 3,5)   

Leon Goretzka:
Ersetzte İlkay Gündoğan im Mittelfeld und war ein belebendes Element. Im Gegenpressing mit robusten Aktionen und vielen Balleroberungen in der ersten Halbzeit. Die Niederlage konnte auch er dieses Mal nicht verhindern. (Note: 3,5) 

Joshua Kimmich:
Auf dem rechten Flügel wollte ihm nicht viel gelingen. War meistens defensiv gefordert, nach vorne nur mit sporadischen Läufen, ohne jedoch groß in Erscheinung zu treten. Die Hereingaben bei beiden Gegentoren konnte er nicht mehr entscheidend blocken. (Note: 5)   

Thomas Müller:
Kehrte für Sané in die Startelf zurück. Versuchte gegen eine robuste englische Defensive dagegen zu halten, kam offensiv aber kaum in Abschlusssituationen. Mit seinem fatalen Fehlpass hätte er die Mannschaft kurz vor der Halbzeit fast ins Hintertreffen gebracht. Kurz vor Schluss verpasste er dann den Ausgleich im Duell gegen Pickford äußerst knapp – eine Partie zum Vergessen für den Münchner. (Note: 5)   

Kai Havertz:
Ließ sich sehr tief zurückfallen und holte sich dort die Bälle ab. Agierte fast schon als zusätzlicher Mittelfeldspieler im Spielaufbau. Direkt nach der Pause scheiterte er mit einem harten Distanzschuss am glänzenden Pickford. Bis zu seiner Auswechslung von ihm dann nichts mehr zu sehen. (Note: 4)   

Timo Werner (bis 68. Minute):
Kam für Gnabry in die Startelf, für mehr Impulse sorgte auch er nicht. Hatte in der ersten Halbzeit eine Großchance, war ansonsten gegen die robuste Defensive der Engländer, vor allem in den Luftduellen, komplett unterlegen und nur wenig ins Spiel involviert. (Note: 5)  

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