Der Großteil des 26. Spieltags ist vorbei, die meisten Klubs wissen nun, was sie in den kommenden Wochen zu erwarten haben. Vorsichtiger Jubel, leere Tribünen und eine äußerst gewöhnungsbedürftige Atmosphäre. Drei Titelkandidaten waren am Samstag an der Reihe und zeigten unterschiedliche Reaktionen auf die Geisterspiele. Gibt uns dieser Spieltag bereits Auskunft darüber, wie die leeren Ränge sich auf den Meisterkampf auswirken?

Dortmund, Leipzig und Gladbach, die vier, fünf und sechs Punkte hinter Tabellenführer Bayern München lagen, waren gestern an der Reihe. Der BVB traf Zuhause auf den Erzrivalen aus Gelsenkirchen. Zuvor hatten viele einen Nachteil auf Seiten der Dortmunder entdeckt, denn die Schwarz-Gelben sind vor ihrer beeindruckenden Kulisse wesentlich stärker als in der Fremde. Die Reaktion des BVB? Ein müdes Lächeln und ein deutliches 4:0! Macht es den Dortmundern also doch nichts aus, dass sie auf Fan-Support verzichten müssen? Es soll die Leistung nicht schmälern, doch der Fairness halber muss angemerkt werden, dass die Knappen ein desaströses Spiel ablieferten.

Leipzig mit Problemen

Gladbach war am Abend bei Eintracht Frankfurt zu Gast. Schon nach wenigen Sekunden klingelte es, nach sechs Minuten führten die Fohlen dann mit 2:0. Anschließend spielten sie die Partie abgeklärt herunter. Eine mehr als reife Leistung des VfL, der damit eine Warnung an die Konkurrenz schickte. Können die Gladbacher tatsächlich Kurs auf die Meisterschaft nehmen? Vor dem 26. Spieltag schrieb man RB Leipzig die Favoritenrolle zu, denn die Sachsen sind sehr auswärtsstark und brauchen nicht unbedingt ihr Heimpublikum. Gestern kam mit dem SC Freiburg ein vermeintlich einfacher Gegner, doch die Bullen hatten mächtig Probleme. Am Ende stand nur ein 1:1 auf der Anzeigetafel, das zwei wichtige Punkte kostete. Die ersten Erkenntnisse also könnten lauten: Dortmund und Gladbach zeigen höchste Konzentration und konzentrieren sich auf ihre spielerischen Qualitäten, Leipzig dagegen hat sich noch nicht mit den äußeren Umständen abgefunden.

Foto: Martin Meissner/Getty Images