Angesichts der enttäuschenden Ergebnisse in dieser Saison erwartete man von den Fener-Verantwortlichen entsprechende Nachjustierungen im Winter. Doch die Transferoffensive blieb aus. Einzig die Rückkehr von Ozan Tufan (Watford) konnte vermeldet werden. Beim akuten Bedarf auf der Linksverteidiger-Position blieb es hingegen bei Gerüchten.
Die Winter-Transferperiode ist in der türkischen Süper Lig geschlossen. Anders als bei Konkurrenten wie Trabzonspor oder Başakşehir, gab es in puncto Neuzugänge in Kadıköy kaum etwas zu vermelden. Kündigte man während des Transferzeitraums noch an, sich in der Defensive, konkret auf der linken Verteidigerposition, zu verstärken, konnte diesbezüglich kein Vollzug vermeldet werden. Stattdessen holten die "Kanarienvögel" Ozan Tufan von Watford wieder zurück an die alte Wirkungsstätte. Letzterer besitzt unumstrittene Qualitäten als Box-to-box-Spieler, der akute Bedarf auf den Außenverteidigerpositionen wird mit dieser Verpflichtung hingegen keinesfalls gedeckt, auch wenn Tufan in Notfällen auch als Außenverteidiger in der Vergangenheit eingesetzt wurde.
Es blieb bei Gerüchten
Sowohl türkische Medien als auch das LIGABlatt berichteten von fortgeschrittenen Verhandlungen mit dem Afrika-Cup-Teilnehmer Ghislain Konan (Stade Reims). Letzterer ging für die Elfenbeinküste auf seiner angestammten Position als Linksverteidiger an den Start. Weshalb die Verhandlungen geplatzt sind, ist nicht bekannt. Auch in der Personalie Nico Schulz (Borussia Dortmund) erwiesen sich die Medienberichte schnell als Gerüchte. Als weitere Kandidaten wurden noch Danny Rose (Watford) sowie Charalampos Lykogiannis (Cagliari) gehandelt, wobei auch hier die Fener-Verantwortlichen zum Ende der Transferperiode hin keinen Deal zustande bringen konnten.
Ernüchternde Transfer-Bilanz
Zusammenfassend liest sich die Transferbilanz Fenerbahçes mehr als ernüchternd. Hatte man jetzt im Winter nochmal die Chance, die Problemstellen in der Defensive zu lösen, so hat man es im Nachhinein versäumt, nochmal neue Impulse zu setzen. Nach dem Pokal-Aus gegen Kayseri (0:1) ist national die nächste titellose Saison für die Gelb-Marineblauen perfekt. Einzig in der Conference League könnte noch was gehen, wobei die aktuelle Verfassung der Kartal-Truppe wenig Hoffnung macht. Ob die Transfer-Flaute im Winter auf eine mögliche Verpflichtung von Joachim Löw im Sommer zurückzuführen ist, lässt sich nur spekulieren. Sicher ist, dass man für die restliche Saison, allen voran in der Defensive, dünn besetzt ist, was die Personalsituation durch etwaige Verletzungen schnell aus dem Ruder bringen könnte.