Trotz einiger Ausfälle war das Auswärtsspiel in Ankara bei Gençlerbirliği eine Pflichtaufgabe für Fenerbahçe. Nach einer frühen Führung und einem unglücklichen Ausgleich sorgten die "Kanarienvögel" im zweiten Durchgang schnell für klare Verhältnisse.
Erol Bulut schickte gegen den Tabellenzwanzigsten eine stark veränderte Elf auf den Platz. Während sich der Einsatz von Mert Hakan Yandaş ebenso unter der Woche angedeutet hatte, wie der erste Startelfeinsatz Papiss Demba Cissés, war der Übungsleiter rechts hinten zu einer Umstellung gezwungen. Ohne Kapitän Gönül und Vertreter Sangaré musste mit Lemos ein positionsfremder Akteur in der Viererkette aushelfen. Dazu ersetzte Novak Erkin auf links und Perotti durfte für Thiam von Beginn an ran.
Die Gäste in Gold übernahmen erwartungsgemäß von Beginn an die Initiative, während der Hauptstadtclub sein Heil vornehmlich in der Defensive suchte. Die Umstellungen Buluts, der gerade in der offensiven Dreierreihe mehr Spielqualität eingefordert hatte, machten sich dann nach weniger als 15 Minuten bezahlt. Yandaş machte den Ball am gegnerischen Strafraum gut fest, spielte einen überlegten Doppelpass mit Pelkas, zog nach innen und schloß dann trocken ins linke untere Eck ab (14.). Spätestens jetzt schien das Spiel klar in Richtung Fenerbahçes zu laufen. Die Gäste kombinierten gefällig und ließen hinten nur wenig zu. Der Ertrag blieb trotzdem überschaubar und so nutzte Gençlerbirliği seine erste Chance. Bei einem Freistoß aus dem Halbfeld verloren Tisserand und Novak den aufgerückten Innenverteidiger Diego aus den Augen und der Brasilianer konnte quasi unbedrängt einnicken (31.). Statt nun allerdings nachzusetzen, schwächte sich der Außenseiter wenige Minuten später selbst. Nach einem katastrophalen Fehlpass am eigenen Strafraum fällte Pehlivan Perotti an der Torauslinie. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte gewohnt souverän (37.).
Klare Verhältnisse im zweiten Durchgang
Fenerbahçe war bestrebt von Wiederanpfiff an für klare Verhältnisse zu sorgen und erneut spielte Glücksgriff Yandaş eine entscheidende Rolle. Der offensive Mittelfeldspieler rettete einen Ball stark an der Außenlinie, Pelkas nahm die Kugel auf, bediente den einlaufenden Sosa und der Routinier erhöhte auf 3:1 (47.). Gençlerbirliği musste jetzt natürlich die defensive Grundhaltung aufgeben und versuchte vornehmlich über Fenerbahçes rechte Abwehrseite um Lemos Angriffe zu initiieren. So entstanden gleichzeitig Räume zum Kontern, die von den Gästen allerdings vorerst nur unzureichend genutzt wurden. Dann aber schlug Perotti erneut zu. Nachdem eine Flanke des eingewechselten Tufan Cissé in der Mitte verpasst hatte, nahm der Argentinier den Ball am linken Strafraumrand auf, zog kurz auf und schloss dann ins rechte Eck ab (69.). Nun war die Gegenwehr der Gastgeber gebrochen, die Aufmerksamkeit ließ nach und sie luden den Favoriten zum Tore schießen ein. Sosa lupfte nach einem Doppelwechsel einen Freistoß über die überraschten Gegner zum einlaufenden Aziz, der Innenverteidiger passte in die Mitte und dort schob Tufan ohne Gegenwehr ein (72.). Zwei Minuten später hob dann noch Samatta den Ball über den bemitleidenswerten Nordfeldt nicht ins Tor, sondern gegen die Latte. Sportlich war das Spiel mittlerweile natürlich entschieden und so konnte Erol Bulut ohne großes Risiko ein Zeichen setzen und dem umworbenen Youngster Ömer Beyaz zu seinen ersten Spielminuten verhelfen. Der 17-Jährige hatte allerdings keinen großen Einfluss mehr auf den weiteren Spielverlauf, an dessen Ende ein klarer Auswärtssieg für den Favoriten stand.