Erleichterung in Kadıköy! Trotz eines schmucklosen 0:0 gegen Fatih Karagümrük am 37. Spieltag ist Fenerbahçe die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation kaum noch zu nehmen. Nach dem zeitgleichen 3:1-Erfolg des Konkurrenten Konyaspor gegen Hatayspor beträgt der Vorsprung auf den dritten Platz noch drei Zähler bei einer verbleibenden Partie. Aufgrund des ausgeglichenen direkten Vergleichs mit Konya würde bei Punktgleichheit nach dem letzten Spieltag das Torverhältnis entscheiden, bei dem Fenerbahçe deutlich die Nase vorn hat (+30 gegenüber +21). 

In seinem letzten Heimspiel als Trainer der "Kanarienvögel" vertraute İsmail Kartal einem 4-2-3-1, bestehend aus Stammtorhüter Bayındır, vor dem Kadıoğlu, Tisserand, Aziz sowie Sangaré die Viererkette in der Abwehr bildeten. Auf der Doppelsechs stellte Kartal Zajc und Luiz Gustavo auf, während Rossi, Kahveci und Osayi-Samuel als vordere Mittelfeldreihe hinter Stürmer Dursun fungierten. Verzichten mussten die "Kanarienvögel" neben Kim, Crespo, Güler und Pelkas auch auf den gelbgesperrten Yandaş.

Keine Tore in der ersten Halbzeit

Die Hausherren aus Kadıköy starteten schwungvoll in die Partie und kamen bereits in den ersten Minuten zu einer guten Chance durch den heute offensiver als über weite Strecke der Rückrunde aufgestellten Osayi-Samuel, der von außerhalb des Strafraums abzog – was Gäste-Torwart Viviano jedoch nicht in große Verlegenheit brachte (4.). Abgesehen vom Schuss des Engländers sahen die Fans im Şükrü Saracoğlu Stadı eine äußerst zähe Anfangsphase mit wenig Risikobereitschaft auf beiden Seiten. Nach etwas über 20 Minuten erhöhten dann allmählich beide Mannschaften die Schlagzahl ein wenig, sodass sich erst Karagümrük in Person des serbischen Stürmers Pešić (23.) und im Anschluss Fenerbahçe durch Zajc (27.) und Dursun (29.) dem ersten Treffer der Begegnung annäherten. In der 40. Spielminute brachte erneut Pešić die Hintermannschaft der Gelb-Marineblauen in Wallung, doch Fener-Keeper Bayındır behielt die Oberhand über den ins linke untere Eck gezielten Abschluss des 29-Jährigen. Danach passierte bis zum Pausenpfiff nichts mehr, sodass sich die beiden formstarken Istanbuler Klubs mit 0:0 in die Kabine verabschiedeten.

Großchancen bleiben Mangelware

Außer einer eher leise ausfallenden Elfmeter-Forderung Fenerbahçes (49.) starteten die beiden Kontrahenten gemächlich in den zweiten Durchgang. Zu selten gelang es den Kartal-Schützlingen bis dato, das Plus an Ballbesitz in gefährliche Chancen umzumünzen. Von der Zielstrebigkeit und dem belebten Angriffsspiel der letzten Wochen und Monate war nur wenig zu sehen. Es dauerte bis zur 64. Minute, ehe es den "Kanarienvögeln" fast gelang, das kompakt stehende Konstrukt von Karagümrük zu durchbrechen – aber eben nur fast, nachdem Rossi ein schönes Anspiel von Zajc nicht mit einem Torerfolg krönen konnte. Selbiges galt für Osayi-Samuel, der vier Zeigerumdrehungen später an Viviano scheiterte. Danach hatte Kartal für den Moment genug gesehen und entschied sich für einen Doppelwechsel: Im Sturm ersetzte Valencia den etwas glücklos agierenden Dursun, für Sangaré durfte der vor dem Abschied stehende Sosa den Rasen betreten (75.). Die Auswechslungen brachten jedoch keinen wirklichen Effekt mit sich: Außer einer späten Chance durch Luiz Gustavo (90.+1) konnte keine Mannschaft mehr für Torgefahr sorgen, sodass sich Fenerbahçe und Fatih Karagümrük letztendlich mit einem unspektakulären 0:0 trennten.

Zum Saisonabschluss reisen die Gelb-Marineblauen kommendes Wochenende nach Ostanatolien. Dort wartet das abgeschlagene Tabellenschlusslicht Yeni Malatyaspor auf den designierten Vizemeister, der mit einem Punktgewinn die Qualifikationsrunde für die Champions League endgültig unter Dach und Fach bringen kann.