Nach seinem Vertragende in Istanbul ist Dorukhan Toköz immer noch auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Das Ziel ist Europa, doch noch gibt es keinen Vollzug zu vermelden.
Die vergangene EM sollte für mehrere türkische Spieler eigentlich das Sprungbrett nach Europa sein. Akteure wie Uğurcan Çakır, Ozan Tufan und Dorukhan Toköz würden sich durch Topleistungen in den Fokus der europäischen Schwergewichte (oder finanzkräftiger Mittelklassevereine) spielen und ihren aktuellen Arbeitgebern so bei einem Abgang zu finanziellem Spielraum verhelfen. So zumindest der Plan der Spieler und ihrer Vereine. Geklappt hat das bekanntlich nicht, die Türkei verbockte das Turnier und im Moment bereiten sich zumindest Çakır und Tufan mit ihren bisherigen Teams auf die neue Saison vor. Eine Situation, die für alle Beteiligten ungünstig ist, da die Planungssicherheit fehlt. Noch ärgerlicher ist es für Doruhan Toköz. Der Mittelfeldspieler ist aktuell vertragslos und wartet nun auf Angebote. Seinen Vertrag bei Meister Beşiktaş hatte Toköz auslaufen lassen. Hierfür gab es sicherlich mehrere Gründe. Zum einen war der 25-Jährige unter Sergen Yalçın nicht gesetzt und wurde dazu häufig als Lückenfüller eingesetzt. So spielte Toköz nicht nur auf seiner angestammten Position im zentralen Mittelfeld, sondern musste immer wieder auch als Außenverteidiger oder Flügelstürmer aushelfen. Zum anderen träumt der zehnfache Nationalspieler aber eben auch von Europa und wähnte sich ohne Vertrag in einer günstigen Position. Von Istanbul sollte es in eine Topliga gehen, nach eigenen Konditionen und mit einem guten Handgeld. Dieser Plan ist nach aktuellem Stand nicht aufgegangen.
Bei jedem neuen Verein zunächst hinten dran
Bei der Europameisterschaft kam der Mittelfeldspieler nur auf magere vier Spielminuten beim abschließenden 1:3 gegen die Schweiz. Die Vereine, denen bisher Interesse nachgesagt wurde, haben sich entweder anderweitig orientiert oder zumindest noch keinen offiziellen Vorstoß gewagt. Eintracht Frankfurt und die beiden spanischen Vertreter Betis und Celta Vigo wurden zuletzt gehandelt, heiß ist allerdings im Moment keine Spur. Natürlich ist es sehr wahrscheinlich, dass ein hochverlangter und ablösefreier Spieler wie Toköz einen Verein findet. Zu welchen Konditionen dies geschieht ist allerdings ebenso fraglich, wie seine potentielle Rolle in der neuen Mannschaft. Während der Nationalspieler sich aktuell alleine fit halten muss, befinden sich sämtliche Vereine bereits mitten in der Vorbereitung, üben Abläufe ein und finden ihre Stammelf. Toköz wäre dann hinten dran und würde neben dem sportlichen Rückstand zunächst auch noch die sprachlichen und kulturellen Unterschiede aufholen müssen. Letzteres wäre zumindest bei einem Wechsel innerhalb der Türkei nicht der Fall. Galatasaray und Trabzonspor suchen noch zentrale Mittelfeldspieler und bei Fenerbahçe könnte Toköz sich als rechter Schienenspieler im neuen 3-4-3 anbieten. Klar wäre aber immer, dass dies vor allem für den Spieler nur die zweite Wahl wäre. Der Traum von Europa lebt, ist allerdings um einiges schwieriger geworden.
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