Die Entscheidungsträger des türkischen Fußball haben sich am Freitagnachmittag während einer zweistündigen Telefonkonferenz festgelegt: Die aktuelle Süper Lig-Saison muss zu Ende gespielt werden! Im Gegensatz zur deutschen Bundesliga haben die türkischen Verantwortlichen dafür ein klares Zeitfenster festgelegt. Sogar der Beginn der nächsten Saison ist inoffiziell schon terminiert.
Einen Tag nachdem die Deutsche Fußball Liga (DFL) ein Konzept zur Durchführung und der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in den oberen Spielklassen präsentiert hat, legte die türkischen Fußball-Vorsitzenden am Freitag nach. Zentraler Punkt, der rund halbstündigen Ansprache des türkischen Jugend- und Sportminister, Dr. Mehmet Muharrem Kasapoğlu, war dabei der anvisierte Wiederbeginn am Wochenende des 12. bis 14. Juni. Nach jetzigem Stand der Dinge würde die Süper Lig damit zwar rund vier Wochen nach der Bundesliga wieder anlaufen. Allerdings ist die gegenwärtige Corona-Situation, auch aufgrund der verspäteten Verbreitung in der Türkei im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten, noch wesentlich dynamischer.
Was am Freitag zwischen Kasapoğlu, TFF-Chef Nihat Özdemir sowie den Klub-Vorsitzenden der 18 Süper Lig-Vereine zudem nicht konzipiert wurde: Der Entwurf eines konkreten Ablaufplans für den weiteren Ablauf der Liga, der unterschiedliche Szenarien beinhaltet. Nach eigenen Aussagen diene die Handhabung in Deutschland dabei als Vorbild, welches man nun zunächst in der Praxis überprüfen möchte.
Start der Saison 2020/21 am 15. September
Neben dem geplanten Wiederbeginn Mitte Juni stehen nur weitere Rahmentermine fest. So soll die aktuelle Spielzeit der Süper Lig inklusive der noch ausstehenden Halbfinal-Rückspiele und des Finals im türkischen Pokal spätestens am 26. Juli beendet werden. Damit wäre die Vorgabe der UEFA, die nationalen Ligen bis spätestens August durchzuspielen, erfüllt. Ist dieser Zeitrahmen zu halten, planen die Verantwortlichen den Start der kommenden Saison am 15. September – ein Dienstag! Spiele am Wochenende seien laut Aussagen von Kasapoğlu vorerst ohnehin nicht mehr so entscheidend, da bis auf Weiteres auch in der Türkei einzig Geisterspiele in Frage kommen. Der türkische Sportminister erklärte aber auch – und machte damit zugleich Hoffnung – dass die aktuellen Entscheidungen wöchentlich neu bewertet werden. Sobald es sowohl im gesundheitlichen als auch im gesellschaftlichen Rahmen möglich sei, werde der Fußball zur Normalität zurückkehren.