Mit Trainer Önder Karaveli hat sich Besiktas in den letzten Wochen mit Blick auf die nackten Ergebnisse stabilisiert, in pucto Torgefahr aber merklich eingebüßt. Sinnbildlich steht dafür das Sturm-Trio der "Schwarzen Adler", das seit mehreren Spielen auf Treffer wartet. Hoffnung macht ein verkappter Mittelfeldspieler.
Es ist nicht so, dass Trainer Önder Karaveli das offensichtliche Problem von Beşiktaş nicht erkennen oder gar leugnen würde – er scheint es in der aktuellen Situation nur nicht ändern zu können: "Natürlich müssen wir vorne effizienter werden, das geht uns aktuell ab", erklärte der BJK-Coach vor einigen Tagen, als im Heimspiel gegen Antalyaspor nicht mehr als ein torloses Remis herausprang. Die Zahlen der Beşiktaş sind eindeutig, der Trend alarmierend: In den vergangenen sechs Pflichtspielen haben die "Schwarzen Adler" nie mehr als einen Treffer erzielt, die Torquote hat sich im Vergleich zur ersten Saisonhälfte mit 1,6 erzielten Treffern pro Partie, in den bisherigen Spielen im neuen Jahr auf 0,8 halbiert. Was dabei für Beşiktaş spricht und lautstarke Kritik deshalb noch verstummen lässt: Die "Schwarzen Adler" sind in 2022 noch unbesiegt.
Lange Durststrecken der Stürmer – Batshuayi fehlt jetzt gelbgesperrt
Die geneigten Minimalisten vom Dolmabahçe-Palast bringen allerdings auch einige Leidtragenden innerhalb der Mannschaft hervor; in erster Linie die Stürmer. Batshuayi, schon die gesamte Saison über der Kritik von Fans und Experten ausgesetzt, weil dieser angeblich zu viele Chancen für ein Tor benötige, ist mit neun Saisontoren bester Torschütze des Teams, wartet nun aber schon wieder seit vier Spielen auf einen Treffer. Eine weitere torlose Woche des Belgiers kommt bereits sicher dazu, weil Batshuayi am Wochenende gegen Altay gelbgesperrt fehlen wird. Die Durststrecke der beiden Sturm-Partner Larin (6 Spiele) und Yalçın (9 Spiele) ist derweil noch länger.
Der einzige Name, der sich in den letzten Woche in der Offensive wirklich positiv hervorgetan hat, ist Alex Teixeira. In der ersten Saisonhälfte noch gekennzeichnet von stark schwankenden Leistungen und immer wieder kleineren Verletzungen, kommt der Brasilianer mittlerweile immer besser in Schwung und hat in den vergangenen vier Spielen immerhin zwei Tore erzielt, was ein Anteil von 50 Prozent des Teams ausmacht. Ob Teixera allerdings als Ausnahme des Sturm-Problems betrachtet werden darf, ist eine andere Frage. Schließlich ist der 32-Jährige eher dem offensiven Mittelfeld zuzordnen.