Yunus Malli ist beim VfL Wolfsburg in der aktuellen Saison bestenfalls Bankdrücker. Beşiktaş hätte Interesse und grundsätzlich Bedarf, es gibt aber auch mindestens eine Hürde.
Die Hinrunde hatte sich Yunus Malli ganz anders vorgestellt. Zwar war früh abzusehen, dass es unter dem neuen Trainer Oliver Glasner Mallis Paradeposition als Zehner hinter den Spitzen nicht geben würde, aber der Österreicher testete den 25-fachen türkischen Nationalspieler anderweitig. Als Linksaußen, Achter und sogar offensiver Part der Doppelsechs durfte sich Malli in den Testspielen beweisen und machte seine Sache gut. Umso erstaunlicher, dass der ehemalige Mainzer dann in der Saison gar nicht zum Zug kam. Insgesamt 50 Minuten in zwei Spielen – in der Europa League wohlgemerkt – sind eine katastrophale Bilanz für den mittlerweile 27-Jährigen. Zwar verpasste er einige Spiele auch verletzungsbedingt, aber auch wenn er fit war, kam er nicht an Guilavogui, Arnold und Schlager in der Zentrale, sowie Victor und Brekalo auf Linksaußen vorbei. Eine Besserung ist nicht in Sicht.
Winterwechsel mit großem Fragezeichen
Daher ist es naheliegend, dass Malli sich mit einem Winterwechsel beschäftigt. Der Name, der in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, ist Beşiktaş. Zwar haben sich die "Adler" einigermaßen gefangen, Verstärkungen stünden ihnen aber sicher trotzdem gut zu Gesicht. Malli wäre aber wohl höchstens auf Leihbasis erschwinglich und müsste vermutlich zu Gehaltseinbußen bereit sein. Dazu kommt, dass im System von Abdullah Avcı zwar ein klassischer Zehner vorgesehen ist, diese Position mit Ljajic, Diaby und theoretisch Özyakup ordentlich besetzt ist. Auch in Istanbul müsste sich Malli daher wohl zunächst hinten anstellen. Sollten sich alle Parteien aber einigen können, dürfte ein Wechsel trotzdem nicht die schlechteste Idee sein. Beşiktaş hätte mehr offensive Optionen, Wolfsburg einen weiteren Kaderplatz zur Verfügung und vielleicht würde Malli endlich zu alter Stärke zurück finden.
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