Erklärungsansätze suchte man in den Reihen der "Löwen" nach der Niederlage in Hatay vergeblich. Viel mehr dominierte die Unverständnis über die eigene Schwäche, dem aufmüpfigen Aufsteiger in nahezu allen Belangen unterlegen gewesen zu sein.
Die Rolle des sportlichen Verantwortlichen war für Levent Şahin gänzlich nicht neu. Zu oft fehlte Chef-Trainer Fatih Terim bereits gesperrt, fast immer war Sahin der Mann, der für den Imperator in die Presche springen musste. Was der 47-jährige Co-Trainer am Samstagabend aber vom Seitenrand aus mit beobachten musste, verschlug selbst ihm die Sprache und war so in Fülle auch für den interimserprobten Ersatztrainer neu: "Es gibt kaum eine Erklärung für dieses Spiel", sagte Levent Şahin nach dem 0:3 gegen Hatay. "Solche Ergebnisse sind nach einer Länderspielpause möglich. Was uns heute aber verärgert, ist, dass wir keine Reaktionen zeigen konnten. Das war etwas, was nicht zu Galatasaray passte."
In der Tat agierten die eigentlich zur Titeljagd ausgerufenen Löwen eher wie ein angeschossenes Reh, liefen dem Aufsteiger aus Hatay immer wieder in die Konter und gaben letztlich ein blamables Bild eines türkischen Rekordmeisters ab. Fatih Terim, der die Schmach von der Tribüne aus verfolgte, durfte, konnte und wahrscheinlich wollte zu dieser Leistung auch nichts sagen. Deutlicher wurde stattdessen Ryan Donk, der in Abwesenheit von Luyindama und Marcao, vergeblich versuchte die Defensive von "Cim Bom" zu organisieren und leiten: "Wir konnten heute nicht mithalten. Der Gegner war motivierter und besser vorbereitet", so die vernichtende Einschätzung des 34-jährigen Routiniers, der dennoch Hoffnung für den weiteren Verlauf der Saison hat: "Wir haben auf unserem Weg schon schwierigere Zeiten durchgemacht. Ich habe keine Angst. Wir müssen uns jetzt verbessern und es in den restlichen neun Spielen besser machen.