Nach einem verpatzten Jahr bei Club Brügge hofft Mbaye Diagne, sich nochmals bei Galatasaray beweisen zu dürfen. Der Senegalese zeigt sich im Interview mit dem englischen „Guardian“ reumütig und erklärt, warum er beim belgischen Meister nicht zurecht kam.
Das Verhältnis zwischen Mbaye Diagne und Galatasaray besteht seit Dezember 2018 und ist seit jeher keines, das als besonders glücklich zu bewerten wäre. Mit der Empfehlung von 20 Toren in 16 Hinrunden-Partien für Kasımpaşa wechselte der groß gewachsene Angreifer in der Winter-Transferperiode für rund zehn Millionen Euro zum türkischen Rekordmeister. Es folgte eine eigentlich recht erfolgreiche Rückrunde mit weiteren zehn Treffern, die Diagne sogar die Tormarke von 29 Treffern von Bafétimbi Gomis aus dem Vorjahr übertreffen ließen. Unüberbrückbare Differenzen mit dem Trainerstab und Streit mit Teilen der Mannschaft führten im vergangenen Sommer dennoch zur Trennung. Diagne wechselte zum belgischen Club Brügge, zunächst auf Leih-Basis, aber mit der Kaufoption von 13,3 Millionen Euro.
Knackpunkt: Der Elfmeter gegen PSG – „Ich wollte es einfach allen beweisen“
Auch ohne Corona-Krise, dem Abbruch der belgischen Jupiler Pro League und den damit verbundenen finanziellen Folgen hätte Brügge die Kaufoption für den ausgeliehenen Galatasaray-Stürmer nicht gezogen. Seit November 2019 war Diagne von Brügge-Trainer Philippe Clement praktisch aussortiert. Als entscheidend gilt weiterhin Diages egoistisches Verhalten im Champions League-Spiel gegen Paris St. Germain, als der Senegalese als nicht vorgesehener Elfmeter-Schütze einen Strafstoß zehn Minuten vor dem Ende nicht verwandelte. „Ich hätte den Elfmeter damals nicht schießen sollen, das war ein Fehler, ich wollte es einfach allen beweisen“, erklärt Diagne jetzt gegenüber dem englischen „Guardian“: „Was Philippe Clement danach gemacht hat, verstehe ich trotzdem nicht. Ich habe keine faire Chance mehr bekommen. Es wirkte auf mich, als habe er die ganze Zeit nach einem Grund gesucht, den ich ihm mit der Elfmeter-Szene dann gegeben hatte.“ Für die Zukunft wünscht sich der 28-Jährige eine Rückkehr nach Istanbul: „Ich war bei Galatasaray immer glücklich und möchte unbedingt zurückkehren. Ich habe gelesen, dass die gut bezahlten Spieler auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten müssen und vielleicht abgegeben werden müssen. Bis jetzt hat aber noch niemand mit mir gesprochen.“