Galatasaray konnte das Rückspiel im Achtelfinale der Europa League gegen Barça nicht dominieren. Auch wenn die "Löwen" verdient in Führung gingen, schaltete Barcelona nach dem Gegentreffer mehrere Gänge hoch. Allen voran das Kurzpassspiel und der Ballbesitz des Gegners machten Galatasaray zu schaffen. Am Ende keine Chance für den türkischen Rekordmeister!

Galatasaray entschied am Wochenende zu Hause das Derby gegen Beşiktaş knapp für sich. Nach dem 2:1-Sieg nahm Trainer Domenec Torrent vier Wechsel vor und beginnt mit Boey, Cicaldau, Babel und Gomis für Elabdellaoui, Feghouli (beide nicht im Kader), Kılınç und Mostafa Mohamed (beide auf der Bank). Im Vergleich zum 4:0 gegen CA Osasuna wechselt Xavi dreimal: Dest, Frenkie de Jong und Traoré beginnen anstelle von Dani Alves (nicht für die Europa League nominiert), Gavi und Dembelé (beide auf der Bank).

Marcão köpft wie ein Hecht ins Glück

Zu Beginn der Partie brannte es lichterloh im Strafraum der Katalanen. Letztlich wurden Gomis und Kerem Aktürkoğlu bei ihren Schussversuchen aus guter Position noch geblockt. Vor allem die Rettungsaktion von Jordi Alba war kritisch, schließlich hatte Gomis Garcia alt aussehen lassen und aus wenigen Metern abgezogen. Die folgende Ecke führte jedoch zum 1:0! Marcão (28.) kam vor dem Tor völlig frei zum Kopfball und legt diesen wuchtig Hechtsprung aus der Luft links unten ins Tor. Ferran Torres hatte für eine Sekunde nicht gut genug aufgepasst.

Der junge Pedri zaubert im Strafraum

Das bebende Nef Stadyumu blieb nach der Führung seiner Linie treu: Die Spieler der "Blaugrana" wurden bei jedem Ballkontakt ausgebuht, "Cim Bom" für jede erfolgreiche Aktion frenetisch bejubelt. Das reiche aber nicht, denn Barcelona verstummte die hungrigen "Löwen"-Anhänger. Youngster Pedri wurde in der 37. Spielminute links im Strafraum von Ferran Torres angespielt und er klingelte dann ganz cool: Der 19-Jährige täuschte erst gegen Marcão und dann gegen Kutlu einen Schuss an und vollendet aus rund zehn Metern lockerleicht. Keine Chance für Iñaki Peña.

Erst die Querlatte, dann jubelt Aubameyang doch noch

Auf dem Feld spielte sich das übliche Geschehen wieder ein: Barcelona war häufig im Ballbesitz und suchte häufig vergebens nach Lücken. Die Hausherren aus Istanbul lauerten auf Konter. Sekunden vor dem Pausenfpiff Plötzlich ist Aubameyang da! Der Angreifer bekam eine Flanke von Traoré aus dem Halbfeld auf den Kopf serviert und nickte die Kugel per Bogenlampe auf die Querlatte.

Nach dem Seitenwechsel jedoch viel Pech für Gala! Als gerade van Anholt außen behandelt wurde, kam Barça in Überzahl schlichtweg viel zu einfach in den Strafraum, wo Iñaki Peña gegen Pedri noch stark rettet, doch Frenkie de Jong legte nach der Parade von rechts per Kopf in die Mitte, wo Aubameyang (49.) abstauben konnte. Mit 67 Prozent Ballbesitz und 406:188 Pässen (!) dominierten die Katalanen das Spiel in Istanbul. Allen voran der frisch eingewechselte Dembelé war Galatasarays Verteidigung zu agil. Dann doch ein Lebenszeichen von den Türken: Van Aanholt (60.) zog aus der Distanz ab – knapp drüber!

Bis auf Jordi Albas alberne Provokation (Zeitspiel und Schuss auf die Tribüne) beim Einwurf bot die Partei keine nennenswerten Szenen mehr. Galatasaray ging mächtig die Luft aus, Barcelona spielte auf Ballbesitz und rettete sich ins Viertelfinale.

Foto: KEMAL ASLAN/AFP via Getty Images