Vor dem Freundschaftsspiel zwischen der Türkei und Kroatien wirft das LIGABlatt einen Blick zurück auf das wohl bedeutendste Spiel dieser Paarung. Im Viertelfinale der EM 2008 schafft die Türkei ein noch heute unvergessenes Comeback gegen die Kroaten und zieht am Ende ins Halbfinale gegen Deutschland ein. Die Mannschaft der Last-Minute-Türken vom 20. Juni 2008 im Überblick.

Tor

In der Gruppenphase hütet der damals aufstrebende und zur Nummer eins ernannte Volkan Demirel das Tor der Türkei. Gegen Portugal, die Schweiz und Tschechien hält der Fenerbahçe-Mann gut, doch leistet sich dann gegen letztere in der Nachspielzeit einen Aussetzer und wird für die kommenden Partien gesperrt. Altmeister Rüstü Reçber, der 2002 WM-Dritter wurde, springt ein und wird insbesondere im Viertelfinal-Elferschießen gegen Kroatien zum gefeierten Helden. Rüstü beendet seine Karriere vier Jahre später, Volkan erst im vergangenen Sommer. 

Abwehr

Galatasaray-Profi Hakan Balta, der insgesamt 238 Spiele für die "Löwen" absolviert, ist die einzige Konstante in der Vierer-Abwehrkette und spielt links hinten immer. In der Innenverteidigung wechseln sich der damalige Youngster und heutige Başakşehir-Profi Mehmet Topal sowie Gökhan Zan und Emre Asik ab. Gegen Kroatien stehen Letztgenannte in der Startelf. Rechts spielt Galatasaray-Mann Sabri Sarioğlu. 

Mittelfeld

Kapitän Emre Belözoğlu kommt im gesamten Turnierverlauf nur zu einem Einsatz und fehlt auch gegen Kroatien. Die Chefrolle im zentralen Mittelfeld wird deshalb vom Halb-Brasilianer Mehmet Aurelio übernommen wird – doch auch dieser sitzt gegen die Kroaten draußen. Das Mittelfeld besteht an jenem denkwürdigen Abend im Wiener Erst-Happe-Stadion aus Mehmet Topal, Tuncay Sanli, Hamit Altintop sowie Arda Turan. 

Angriff

Für immer unvergessen bleiben die Tore von Nihat Kahveci gegen Tschechien. Mit einem Abstauber vor Tschechien-Keeper Petr Cech sowie einem fulminanten Schuss unters Kreuzeck katapultiert der Villarreal-Profi die Türken in die K.o.-Phase. Dort tritt der Kapitän der "Milli Takım" auch gegen Kroatien in dominierender Rolle auf, ist letztlich aber nicht der umjubelte Held. Diese Ehre wird dem schlussendlich auch besten Torschützen der Türkei, Semih Sentürk von Fenerbahçe, zum Teil, der in der 120. Minute den Ausgleichstreffer erzielt und seine Mannschaft somit ins später siegreiche Elfmeterschießen rettet. Außerdem im Sturm-Aufgebot: Collin Kazim-Richards, besser bekannt als "Kazim Kazim".

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