Es war das bislang heißeste Duell des Champions-League-Achtelfinals. Auf der einen Seite der zwar amtierende Titelträger, der jedoch national heftig kriselt, auf der anderen Seite der Emporkömmling aus Frankreich, der in der Gruppenphase einen neuen Tor-Bestwert aufgestellt hat. Das Duell versprach viel – und hielt dies auch.
Doch am Tag danach herrschte nur in einem Lager Freudenstimmung. Real Madrid konnte sich durch den 3:1-Hinspielsieg eine glänzende Ausgangslage für das Rückspiel im Pariser Parc des Princes sichern. Im PSG-Lager darf hingegen die Frage erlaubt sein, wie dieses Ergebnis nach zwischenzeitlicher Führung und insbesondere in der zweiten Halbzeit überlegen geführter Partie zu Stande kommen konnte.
"Nur das Ergebnis war nicht auf unserer Seite."
Dass Unai Emery im Nachgang der Begegnung davon sprach, dass seine Elf eine gute Leistung geboten habe, ist auf den ersten Blick nur allzu verständlich. Doch die Naivität, mit der man in der Schlussphase das Spiel komplett aus der Hand gab und die eigenen Chancen auf ein Viertelfinale somit minimiert hat, hätte durchaus zur Sprache gebracht werden dürfen.
Mut und Willen in allen Ehren, aber beim Stand von 1:1 und später 1:2 in Madrid weiterhin derartige Räume für Konter zuzulassen, darf getrost als Himmelfahrtskommando bewertet werden. Das erfahrene Real wusste dies auszunutzen – kompromisslos. Für Paris hingegen wird sich das Szenario der Vorsaison wohl wiederholen. Ein erneutes Achtelfinal-Aus gegen einen spanischen Topklub scheint fast besiegelt, wenn auch nicht auf ganz so dramatische Art und Weise wie letztes Jahr. Damals dachte man aus der 1:6-Niederlage in Barcelona die richtigen Schlüsse gezogen zu haben. Hatte man wohl auch – allerdings nur 80 Minuten lang.