Nicht nur die Süper Lig biegt auf die Zielgerade ein und kann dort mit einem knappen Rennen aufwarten. Auch in Frankreich kämpfen vier Spieltage vor Schluss sogar noch vier Teams um den Titel und ein paar türkische Spieler sind mittendrin.
In den letzten drei Jahren hieß der Meister in Frankreich immer PSG. Unterbrochen von Monaco in der Saison 16/17 konnten die Pariser seit 2013 sogar ganze sieben Titel erobern. Auch in dieser Spielzeit war der Abo-Meister mal wieder der haushohe Favorit, doch nach einem durchwachsenen Saisonstart befinden sich die Hauptstädter aktuell nur auf dem ungeliebten zweiten Rang. Von der Spitze grüßt nach wie vor LOSC Lille. "Les Dogues", Vierter der letzten Saison, konnten erst am Sonntag das nächste Ausrufezeichen setzen, holten gegen Lyon einen Zwei-Tore-Rückstand auf und konnten das Spiel am Ende mit 3:2 für sich entscheiden. Herausragender Akteur war einmal mehr Burak Yılmaz, der mit zwei Treffern und einer Vorlage mal wieder von sich Reden machte. Der mittlerweile 35-Jährige befindet sich in Topform und steht mittlerweile bei zwölf eigenen Treffern und fünf Assists. Ihm zur Seite stehen zwei weitere Akteure aus der türkischen Nationalmannschaft. Rechtsverteidiger Zeki Çelik ist in der Regel gesetzt und Yusuf Yazıcı wechselt zwar zwischen Startelf und Jokerrolle, steht wettbewerbsübergreifend aber trotzdem bei 19 Scorerpunkten. Genau zehn Jahre nach dem letzten Meistertitel könnte der Titel so endlich wieder nach Nordfrankreich gehen.
PSG lauert, Monaco ist in Topform
Lille steht vier Spieltage vor dem Schluss bei 73 Punkten und somit einen Zähler vor PSG. Die Pariser tanzen mit Pokal und Champions League noch auf drei Hochzeiten und haben Anfang April das Duell gegen den Spitzenreiter knapp verloren. Nach großen Verletzungs- und Corona-Sorgen und einem Trainerwechsel von Thomas Tuchel zu Mauricio Pochettino ist der Serienmeister wieder in der Spur und lauert auf einen Ausrutscher von Lille.
Gleichzeitig geht der Blick aber auch immer nach unten. Mit 71 Punkten könnte nämlich auch AS Monaco den beiden Konkurrenten noch ein Schnippchen schlagen. Die Monegassen sind nicht nur seit sechs Spielen ungeschlagen, sondern kommen in dieser Zeit auch auf ein Torverhältnis von 15:0.
Nur noch Außenseiterchancen hat dagegen Olympique Lyon. Nach der jüngsten Pleite gegen den Tabellenführer ist die Ausgangslage mit 67 Punkten deutlich schlechter geworden. Gute Nachrichten gab es zuletzt aber trotzdem für den einzigen Türken im Team. Toptalent Cenk Özkacar feierte im Pokal gegen Monaco sein Saisondebüt. Zwar dauerte dies nur zehn Minuten und endete in einer Niederlage, der Innenverteidiger hofft nun aber auf weitere Bewährungschancen in der Liga.
Der Meisterrennen in Frankreich ist so spannend wie lange nicht. Bleiben die drei Türken in Lille weiter in Topform ist der fünfte Titel in greifbarer Nähe.
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