Drei Tage ist es mittlerweile her, dass sich die Bayern auf den europäischen Fußballthron gespielt haben. Zum zweiten Mal nach 2013 wurde das Triple an die Isar geholt, die Fans feierten die ganze Nacht. Das Jahr 2020 gleicht einem unglaublichen Triumphzug, sodass man sich zurecht fragen könnte: Wächst hier eine Art Real Madrid 2.0 heran?

Von 2016 bis 2018 holten die Königlichen den Henkelpott, nicht wenige Experten finden: Das können die Bayern auch. Warum sie das können, wird beim Blick auf die jüngsten Zahlen deutlich. Die Münchner besiegten ihre Gegner nicht nur, sie überrollten sie förmlich. 3:1 und 7:2 gegen Tottenham, 3:0 und 4:1 gegen Chelsea und schließlich ein 8:2 gegen Barcelona, die Fußballwelt verneigte sich vor dem deutschen Rekordmeister. Einzig Paris war nicht chancenlos, doch auch hier dominierten die Bayern das Spielgeschehen. Mit einem beängstigenden Torhunger griffen die Stars selbst bei hohen Führungen bis zum Schlusspfiff munter weiter an. Nun wurde die Champions League geholt, aber sind die Spieler schon satt?

Junge Spieler + Sané

Spieler wie Thomas Müller, Robert Lewandowski, Manuel Neuer und Co. müssen niemandem mehr etwas beweisen. Die junge Generation rund um Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Kingsley Coman aber zeigten: Sie legen auf europäischer Weltklasse gerade erst so richtig los. In wenigen Wochen kommt ein weiterer ambitionierter Kicker dazu: Leroy Sané. Ihm fehlt der Henkelpott noch, an Motivation sollte es somit nicht mangeln. David Alaba steht vor einer Verlängerung, nur Thiago wird man wohl verlieren. Die weiteren Leistungsträger haben langfristige Verträge, das gilt auch für Trainer Hansi Flick. Während viele andere Mannschaften, unter anderem Real Madrid und Barcelona, vor Umbrüchen stehen, haben die Bayern kontinuierliche Verjüngungen (u.a. Goretzka für Thiago) vorgenommen. Die Weichen für erfolgreiche Jahre wurden gestellt, sodass es niemanden überraschen würde, wenn der Henkelpott ein wenig länger an der Isar weilen würde.

Foto: Matthew Childs/Getty Images