In der Krise nach vorne schauen und tun, was man tun kann – so läuft die derzeitige fußballfreie Zeit beim FC Bayern ab. Während niemand weiß, wann es weitergehen kann, arbeiten die Münchner an ihrem Kader. Nach zwei Verlängerungen steht auch Kapitän Manuel Neuer kurz vor einer neuen Unterschrift. Sein "JA" zum FC Bayern hat einen Grund: Oliver Kahn.

Die Bayern haben auch ohne Spielgeschehen erfolgreiche Tage hinter sich. Erst statteten sie Trainer Hansi Flick mit einem Vertrag bis 2023 aus, dann zog Thomas Müller nach und unterschrieb ebenfalls ein neues Arbeitspapier. In den nächsten Tagen sollen auch Thiago und David Alaba folgen. Eine Baustelle ist aber noch offen, und zwar im Tor. Manuel Neuer soll unbedingt gehalten werden. Durch den Transfer von Alexander Nübel und die angebliche Vereinbarung, dass sich der Noch-Schalker einige Spiele hat vertraglich zusichern lassen, sollen die Gespräche mit Neuer haken. Die Bayern allerdings haben den Vorteil, dass Oliver Kahn eine große Rolle in den Verhandlungen führt. Was der Titan sagt, hat Gewicht.

Vorbild Oliver Kahn

Seit etwas mehr als 100 Tagen arbeitet Kahn nun an der Säbener Straße. In der Öffentlichkeit tritt er ruhig und zurückhaltend auf, hinter den Kulissen aber hat er bereits mächtigen Einfluss. Als ehemaliger Welttorhüter liegt ihm eine Verlängerung von Neuer besonders am Herzen. Der aktuelle Kapitän der Bayern war zunächst skeptisch, ob eine Verlängerung wirklich der richtige Weg sei. Nach einigen Gesprächen mit Kahn allerdings soll ein neuer Vertrag nun nur noch Formsache sein. Wenn ein deutscher Torhüter das Idol von anderen Keeper-Generationen ist, dann Oliver Kahn. Scheint so, als hätten sich die Münchner mit ihrem ehemaligen Torhüter einen Mann ins Boot geholt, der alles kann: Spieler verpflichten, Spieler zu Verlängerungen bewegen und intern dafür sorgen, dass alle Abläufe funktionieren. Einen echten Titan eben.

Foto: Adam Pretty/Getty Images