FC Bayern: Darum ist Rafinhas Nachtreten gegen Kovač untragbar

Zufriedene Spieler, Titelchancen in allen Wettbewerben und eine hervorragende Stimmung im Verein: Aktuell läuft beim FC Bayern alles so, wie man es sich an der Säbener Straße wünscht. Das war allerdings nicht immer so, denn die unruhigen Zeiten unter Ex-Trainer Niko Kovač sind sehr präsent. Vor allen Dingen bei Rafinha, der sich im Mai aus München verabschiedete.

Obwohl er seit zehn Monaten nicht mehr Teil der Mannschaft ist, gab der Brasilianer nun ein Interview, das tief blicken lässt. Er wirft Kovač vor, diverse Spieler aus München vertrieben zu haben. "Wenn der Umgang anders gewesen wäre, dann wären möglicherweise alle noch da", so der Vorwurf, und Rafinha nannte auch gleich Namen: Ribéry, Robben, Sanches, James, Vidal und Hummels sollen auf Grund des Coaches gegangen sein. Grund für das verstimmte Interview: Rafinha wurde im Saisonfinale gegen Eintracht Frankfurt, seinem letzten Spiel für die Bayern, nicht eingewechselt. Damit sah er sich um seinen Abschied gebracht. Warum aber tritt Rafinha jetzt, ein knappes Jahr später, so sehr nach?

Kovač zeigt Klasse, die Spieler nicht

Ribéry und Robben sind 36 und knapp 37 Jahre alt. Bei keinem Trainer der Welt hätten sie noch einen Stammplatz bekommen. Sanches besitzt nachweislich nicht die Qualität für einen Top-Klub, Hummels flüchtete auf Grund der Konkurrenz nach Dortmund, er spielte unter Kovač eine bärenstarke Rückrunde. James bekam diverse Chancen, konnte aber nie überzeugen und griff Kovač öffentlich im Training an. Dass es zwischen dem FC Bayern und Kovač nie richtig gepasst hat, ist unverkennbar und nicht unnormal im Fußballgeschäft. Dass sich Spieler aber Monate nach der Trennung noch immer derart despektierlich über den ehemaligen Trainer äußern, zeugt nicht von Klasse. Kovač selbst verliert in keinem Interview ein böses Wort über Spieler oder Verantwortliche, obwohl ihm nie ein gewisser Grundrespekt entgegengebracht wurde. Rafinhas Interview ist eines der Sorte, die sich Spieler einfach sparen sollten.

Foto: Christof Stache/Getty Images