Einst beim FC Bayern noch als Superstar verpflichtet, erlebt James Rodríguez seit Jahren eine Karriere zum Vergessen. Jüngst feierte der 30-Jährige bei seinem neuen katarischen Klub Al-Rayyan ein Debüt zum Vergessen – ein sportlicher Absturz im Profifußball, der seinesgleichen sucht.

Sieben Jahre ist es nun mittlerweile her, als der damalige 22-Jährige kolumbianische Shootingstar bei der WM 2014 in Brasilien sich in die Herzen aller Fußballfans spielte. Seine starken Leistungen bei der WM krönten den Kolumbianer zum Torschützenkönig, nur wenig später stand dann der spektakuläre Wechsel für 75 (!) Millionen Euro zu den "Königlichen" aus Madrid fest. Niemand ahnte zum damaligen Zeitpunkt, dass dieser Schritt zwar der größte seiner Karriere werden sollte, gleichzeitig auch seinen sportlichen Absturz einläuten würde. Weder bei den "Königlichen", noch später beim FC Bayern, wo er zwar in den Jahren 2017 bis 2019 als Leihspieler zweimal die Meisterschaft sowie einmal den DFB-Pokalsieg feiern konnte, sollte ihm der ganz große Durchbruch in der Weltspitze gelingen. Beim FC Everton wagte James dann einen Neustart unter seinem Lieblingstrainer Carlo Ancelotti, doch auch diese Station erwies sich im Nachhinein als Intermezzo, zumal James nach dem Abgang von Ancelotti unter Rafael Benítez wieder nur auf der Bank Platz nahm. Endgültig im Niemandsland des Fußballs ist der mittlerweile 30-Jährige spätestens mit seinem Wechsel im Sommer zur katarischen No-Name-Mannschaft Al-Rayyan SC angekommen.

Ernüchternder Einstand in Katar 

Die großen sportlichen Ambitionen haben logischerweise eine eher untergeordnete Rolle beim Wechsel nach Katar gespielt. Die Tatsache, dass der einstige Bayern-Star auch in Katar gänzlich enttäuscht, verwundert allerdings. Jüngst feierte der WM-Torschützenkönig von 2014 seinen Einstand bei seinem neuen Verein, der allerdings mit einer ernüchternden 0:3-Niederlage gegen Lekhwiya nach hinten losging. Als Höchststrafe wechselte der renommierte und einstige Frankreich-Nationaltrainer Laurent Blanc James kurz vor Spielende aus, was das missglückte Debüt perfekt machte. Nach sechs absolvierten Spielen befindet sich James‘ neuer Klub auf dem sechsten Platz in der aus zwölf Mannschaften bestehenden Qatar Stars League. Blickt man auf die glorreiche Zeiten zurück, als der Kolumbianer im Nationaldress zauberte, so gleichen die vergangenen Jahre einem sportlichen Absturz. Ob James in der Katar jemals zu seiner alten Form zurückfinden wird, darf stark bezweifelt werden. Selbst wenn dies gelingt, würde sich der 30-Jährige angesichts der schwachen Liga wohl kaum für einen renommierten europäischen Verein empfehlen. Ein derartiger Absturz eines einstigen Weltstars sowie WM-Torschützenkönigs sucht im Weltfußball seinesgleichen. Nun scheint die Talfahrt des Kolumbianers mit dem Katar-Engagement neue Sphären, in negativer Hinsicht, zu erreichen, weshalb ein Wendepunkt in seiner Karriere nahezu ausgeschlossen ist.

Foto: Octavio Passos/Getty Images