Die Bayernfans feierten vor einigen Tagen den Transfer von Leroy Sané. Neue, große Spieler werden an der Säbener Straße stets freudig empfangen, doch in diesem Sommer wird es auch ein weinendes Auge geben. Javi Martínez, einer der ganz Großen der letzten Jahre, wird sich aller Voraussicht nach verabschieden und hinterlässt eine riesen Lücke.
Wer war dafür verantwortlich, dass der FC Bayern 2013 alle Titel abräumte, die die Fußballwelt zu bieten hat? Die einen sagen: Arjen Robben, schließlich hat er in der 89. Spielminute im Finale der Champions League für den Siegtreffer gesorgt. Andere sagen: Franck Ribery, der die beste Saison seines Lebens spielte und die Gegner reihenweise verzweifeln ließ. Der eigentliche Held aber war ein stiller, der sich nicht in den Vordergrund drängen wollte. Javi Martínez, ein Jahr zuvor aus Bilbao gekommen, war der Fels in der Brandung. Seit 2012 ist er in München, liebt seine Bayern, die Stadt und die Fans. Dass er sich nun verabschieden wird, schmerzt die Anhänger.
Rückkehr nach Spanien?
In den letzten Jahren begeisterte Martínez nicht nur im defensiven Mittelfeld, sondern auch in der Innenverteidigung. Meist fielen seine Leistungen gar nicht auf, der Spanier fühlte sich im Hintergrund ganz wohl. In den letzten Jahren musste er dann mitansehen, wie die jüngere Konkurrenz an ihm vorbeizog und er selbst immer anfälliger für Verletzungen wurde. Er landete auf der Ersatzbank, unterstützte seine Mitspieler von außen. Glücklich aber war er nicht mehr, unvergessen seine Tränen, als er am Geburtstag seines kleinen Sohnes Luca nicht spielen durfte. Martínez wird 32, für eine Karriereende auf der Bank ist es viel zu früh. Das wissen auch die Bayern, die ihm nun die Freigabe erteilt haben. Das weinende Auge der Bayernanhänger wird nicht allzu schnell trocknen, denn mit Martínez geht der stille Triple-Held des Jahres 2013.
Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images