Nach den Querelen des Sommers schien die Zukunft von Gianluigi Donnarumma eigentlich geklärt. Der18-jährige verlängerte nach reichlich Irrungen und Wirrungen seinen Kontrakt bis 2021 und wurde im Gegenzug mit einem jährlichen Salär von sechs Millionen Euro bedacht. Doch seit dieser Woche sind die Spiele wieder eröffnet – und Spielleiter Mino Raiola hat zum Schlag gegen die Klubführung ausgeholt.
Raiola, der wohl bekannteste Spielerberater Europas, hat nämlich auf Annullierung des gültigen Arbeitspapiers von Donnarumma geklagt. Grund hierfür: Die vereinbarte Ausstiegsklausel in Höhe von 70 Millionen Euro wurde nicht bei der italienischen Liga angezeigt. Zudem sei der Vertrag in einer Situation unterschrieben worden, in der Donnarumma unter enormem psychologischen Druck gestanden habe.
Tifosi wüten – Gattuso hält dagegen
Nachdem dies nun publik wurde, stellten sich die Anhänger der "Rossoneri" beim gestrigen Pokalspiel gegen Hella Verona demonstrativ gegen den eigenen Torhüter. Mit Plakaten wie "Hau ab, die Geduld ist am Ende!" wurde der einstige Hoffnungsträger des Klubs begrüßt. Und die Anfeindungen gingen weiter: "Es ist also psychologische Gewalt, sechs Millionen zu kassieren und das Gehalt für einen parasitären Bruder zu zahlen?" Hintergrund des zweiten Banners war die Einstellung von Donnarummas Bruder Antonio im Zuge der Vertragsunterschrift des Youngsters.
Mitgefühl bekam der sichtlich angeknockte Jungspund immerhin von Trainer Gennaro Gattuso. Dieser sagte im Nachgang, dass Donnarumma seinen "vollen Schutz" genieße. Gattuso fühle sich "schrecklich wegen dem, was passiert ist." Nach den jüngsten Vorfällen scheint ein Abgang Donnarummas eine Frage der Zeit zu sein. Und bei Raiola knallen einmal mehr die Sektkorken.