Auch Fenerbahçe steht zur neuen Spielzeit vor der Quadratur des Kreises: der aktuelle Kader muss verstärkt und drohende Abgänge kompensiert werden, gleichzeitig ist das Budget äußerst begrenzt. Da ist es beinahe folgerichtig, dass ein Blick auf jene Spieler fällt, die aktuell (noch) nicht zum Zuge kommen.

Einen solchen Spieler haben türkische Medien in Berlin ausgemacht. Muhammed Kiprit ist 20 Jahre alt, stammt aus der eigenen Jugend und steht noch bis 2021 bei der Hertha unter Vertrag. Einen Platz im Spieltagskader konnte der vierfache türkische U21-Nationalspieler zwar noch nicht ergattern, seine Werte in der Regionalliga Nordost, wo er für die Zweitvertretung der Hertha aufläuft, lassen allerdings aufhorchen: 21 Scorerpunkte (16 Tore, 5 Assists) in ebenso vielen Spielen sind eine beeindruckende Marke. Trotzdem dürfte der Weg zu einem festen Platz im Profikader für den Mittelstürmer aktuell noch zu lang sein. Mit Krzysztof Piątek und Matheus Cunha hat der Hauptstadtclub im Winter gleich zwei Hochkaräter verpflichtet, die im Sturmzentrum spielen können. Dazu ist die Zukunft von Kapitän Vedad Ibišević aktuell noch ungeklärt. Der Vertrag des 35-jährigen Bosniers läuft zwar aus, unter Neu-Coach Labbadia ist der Routinier allerdings merklich aufgeblüht. Vielleicht wäre hier sogar eine Verlängerung möglich.

Große Konkurrenz in Berlin

Dass unabhängig von der Personalie Ibišević allerdings dem Vernehmen nach ein weiterer Stürmer kommen soll, dürfte durchaus als Zeichen in Richtung Muhammed Kiprit gewertet werden. Der junge Stürmer könnte daher einen Tapetenwechsel anstreben, um sein unbestrittenes Können endlich auf höchstem Niveau unter Beweis zu stellen. Für Fenerbahçe dürfte der Wechsel zwar grundsätzlich interessant sein, eine A-Lösung oder gar ein Ersatz für Vedat Muriqi wäre allerdings auch Kiprit (noch) nicht. Mit Allahyar Sayyadmanesh hat man dazu bereits ein Talent für das Sturmzentrum unter Vertrag, das den großen Vorschusslorbeeren bisher nicht gerecht werden konnte. Sollte man einen Abnehmer für den Iraner suchen und Muriqi sowie Mevlüt Erdinç abgeben, könnte die Lösung mit Kiprit und einem weiteren Stammstürmer allerdings durchaus Sinn machen. Dass der junge Berliner weiß, wo das Tor steht, hat er schließlich nachhaltig bewiesen.

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