Mit sechs ungeschlagenen Spielen zum Auftakt ist Fenerbahçe so gut in die Saison gestartet wie seit neun Jahren nicht mehr. Trainer Erol Bulut knackt mit seiner Bilanz sogar eine 20 Jahre alte Bilanz.

Die Szenen, die sich am Sonntagabend vor dem Ülker Stadyumu in Kadıköy abspielten, lassen erahnen wie groß bei Fenerbahçe die Sehnsucht nach Erfolg ist. Nach dem 3:1-Sieg über Trabzonspor feierten zahlreiche Fans ihre Mannschaft, die es sich nicht nehmen ließ und die frenetisch feiernde Masse vom Balkon aus grüßte. Mit dem Sieg gegen die Bordeaux-Blauen vom Schwarzen Meer bleiben die "Kanarienvögel" zwar vorerst auf Tabellenplatz zwei haften, doch die Ungeschlagen-Serie von nun sechs Partien in Folge blieb bestehen. Damit ist Fenerbahçe so gut in die Saison gestartet wie seit fast neun Jahren nicht mehr. Unter Trainer Aycut Kocaman blieb man in der Saison 2011/12 ebenfalls in den ersten sechs Saisonspielen ohne Niederlage. Meister wurde man aber am Ende pikanterweise aber trotzdem nicht, der Titel ging an Rivale Galatasaray.

Endlich Ruhe für Präsident Ali Koç

Der aktuelle Höhenflug der "Kanarienvögel" ist dabei eng mit dem Trainer – oder besser gesagt – Architekten, Erol Bulut, verbunden. Der im Sommer aus Alanya gekommene Übungsleiter schaffte es binnen weniger Wochen aus den insgesamt 16 neuen Spielern, die Sportdirektor Emre Belözoğlu nach Kadıköy lotste, eine Einheit zu bilden. Mit sechs ungeschlagenen Spielen ist Erol Bulut zudem der erste Fenerbahçe-Trainer seit Turhan Sofuoğlu (Saison 99/00) dem eine solche Startbilanz gelang. Und auch für Präsident Ali Koç sind diese ersten Wochen der neuen Saison endlich mal sorgenfreie. In den vergangenen beiden Spielzeiten unter der Koç-Regentschaft kamen die Gelb-Marineblauen nur schwer in die Gänge und hatten nach sechs Spielen nur sechs (2018/19) bzw. elf (2019/20) Punkte auf dem Konto.