Für Beşiktaş endete die Saison mit einem enttäuschenden sechsten Platz und so wird es in diesem Sommer einmal mehr einen großen Umbruch geben. Einer der Fixpunkte soll dabei der Spieler werden, der auch 2021/22 den Laden bestmöglich zusammenhielt.
Vor dem ersten Spiel waren sich alle Verantwortlichen einig, wer den Ton angeben und das Team zum 17. Meistertitel schießen sollte: Michy Batshuayi führte die nächste seiner zahlreichen Leihen nach Istanbul und es schien klar, dass ein Stürmer seiner Klasse auch in der Süper Lig für Furore sorgen würde. Das galt umso mehr, da mit Miralem Pjanić kurze Zeit später ein weiterer Topstar für die Spielgestaltung gewonnen werden konnte. Mittlerweile ist längst klar, dass dieser Plan nicht aufging. Der Belgier steuerte zwar 14 Treffer in der Liga bei, vergab aber auch zahlreiche Großchancen und tauchte in vielen Partien völlig ab. Beim Bosnier war es noch schlimmer: Auch verletzungsbedingt kam er nur auf 26 Spiele in vier Wettbewerben und kam auf mehr gelbe Karten als Scorerpunkte (6 zu 4). Da auch die Helden der Meistersaison Vida, Larin und Ghezzal weit hinter den Erwartungen zurückblieben, mussten andere auf sich aufmerksam machen. Neben den Youngstern Rıdvan Yılmaz, Can Bozdoğan und Emirhan İlkhan war das vor allem ein alter Hase.
Kapitän der Zukunft
Trotz seiner Zeit beim verhassten Nachbarn Fenerbahçe konnte sich Josef Souza schnell in die Herzen der "Schwarzen Adler" spielen. Als Abräumer und Antreiber stemmte sich der mittlerweile 33-Jährige mit Härte und Technik gegen die Lethargie seiner Nebenleute. Selbst fünf Tore, zwei davon ausgerechnet im Derby gegen den Ex-Verein, steuerte er außerdem bei. Wenn ihn nicht gerade Sperren oder eine Verletzung bremsten, stand der Sechser auf dem Feld, leitete seine teils sehr jungen Mitspieler an und versuchte auch den satten Starspielern Beine zu machen.
Beşiktaş muss und wird in der kommenden Saison ein neues Gesicht bekommen. Josef Souza wird allerdings auch weiterhin den Takt angeben und könnte durch die Abgänge von Hutchinson und Vida auch der neue Kapitän werden. Dass er dieser Aufgabe gewachsen ist und zu jeder Zeit vorangehen möchte, hat er in dieser zutiefst mittelmäßigen Saison nachdrücklich gezeigt.