Mit Chelsea feierte Thomas Tuchel am Samstagabend sensationell den Gewinn der Champions League. Bevor der deutsche Erfolgstrainer über die Umwege Borussia Dortmund und Paris St.-Germain zu den Blues kam, landete Tuchel einst fast bei Galatasaray. Seine Burnout-Erkrankung verhinderte jedoch den Trainerjob bei "Cim Bom".
In Mainz sind sie stolz, jetzt den zweiten Champions-League-Siegertrainer aus ihren Reihen beglückwünschen zu können. Nach Jürgen Klopp und dessen Königsklassen-Triumph mit Liverpool im Jahr 2019 feiert nun auch Tuchel, der ebenfalls aus der Mainzer Schule kommt, den Gewinn des Henkelpotts. Die Station Mainz war es auch, von der aus es für den heute 47-Jährigen einst in die Türkei hätte gehen sollen. Nach Abschluss der Saison 2013/14 befand sich der türkische Rekordmeister in konkreten Gesprächen mit dem damals aus dem Mainzer Traineramt scheidenden Tuchel. Gleichzeitig einigten sich auch die Galatasaray-Verantwortlichen seinerseits auf eine Trennung des damaligen Coaches, Roberto Manchini.
"Es wäre ihm eine große Ehre gewesen…"
Ünal Aysal – zu dieser Zeit Präsident von Galatasaray – erklärt nun rückblickend zum Sommer 2014: "Tuchel hat zu mir gesagt, es wäre ihm eine große Ehre Galatasaray trainieren zu dürfen. Wir waren in den Gesprächen sehr weit fortgeschritten." Die "Löwen", die zu dieser Zeit auch international noch eine recht große Nummer waren, im zurückliegenden Jahr immerhin das Viertelfinale der Champions League erreichten, bekamen von Tuchel dennoch eine späte Absage. Der Grund: Nach rund vier Jahren in Mainz fühlte sich Tuchel ausgebrannt, sprach offen über das Burnout-Syndrom und kündigte an, sich für einige Zeit aus dem Fußball zurückziehen zu wollen. "Wenn Sie im nächsten Jahr nochmal ein Angebot machen, werde ich mir es gerne anhören", soll Tuchel laut Ünal Aysal zu jener Zeit gesagt haben. Rund ein Jahr später heuerte Tuchel dann aber nicht im Istanbuler Norden, sondern bei Borussia Dortmund an. Galatasaray nahm im Sommer 2014 statt Tuchel dann Cesare Prandelli unter Vertrag.
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