In drei Jahren hat Roberto Mancini Italien vom WM-Versager zum EM-Sieger geformt. Drei Jahre sollte der italienische Trainer einst auch Galatasaray prägen. Am Ende wurden es nur 46 Spiele geballt in einer Spielzeit mit dem ein oder anderen Highlight. 

An den 11. Juli 2021 wird sich Roberto Mancini noch lange erinnern. Der Europameistertitel bedeutet nicht nur Mancinis Maxime in seiner bisherigen Trainerkarriere, sondern auch die Wiedergeburt der italienischen Nationalmannschaft als europäische Fußballmacht. Im Mai 2018 übernahm Mancini einen Scherbenhaufen, Italien hatte Monate zuvor die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Russland geformt. In der Folgezeit formte der charismatische Coach dann eine Squadra Azzura, die bei dieser EM eindrucksvoll zurückschlug und ihr ganzes Potenzial der dreijährigen Entwicklungszeit entfalten konnte.

Schneeschlacht gegen Juventus – dann einvernehmliche Trennung

Drei Jahre sollte Mancini ursprünglich auch bei Galatasaray arbeiten, die "Löwen" mit Top-Stars wie Wesley Sneijder oder Didier Drogba in dieser Zeit im europäischen Spitzenfußballer verankern. Statt drei erfolgsversprechender Jahre war es am Ende eine Spielzeit, in der man national hinter Lokalrivale Fenerbahçe zurückblieb, vor allem international aber für Aufsehen sorgen konnte. Vor allem die denkwürdige Schneeschlacht im Dezember gegen Juventus Turin, wo Mancinis jetzige Europameister Chiellini und Bonucci im Aufgebot standen, bleibt als wohl größter Glanzmoment in jener Saison 2013/14 hängen. Durch ein spätes Sneijder-Tor sicherte sich Galatasaray den Einzug ins CL-Achtelfinale, wo dann aber gegen Chelsea Schluss war.

Mit 25 Siegen aus 46 Spielen und einem Punkteschnitt von 1,89 trennten sich die Wege von Galatasaray und Mancini am Ende der Saison etwas überraschend, aber "einvernehmlich" und "in aller Freundschaft". Der Gewinn des türkischen Pokals bleibt immerhin verewigt. Nach kurzer Pause kehrte Mancini dann erst zu Inter Mailand zurück, ehe es bis zum Ende der Saison 17/18 zu Zenit St. Petersburg ging – bis der italienische Fußballverband mit dem Posten des Nationaltrainers anklopfte. Der Rest ist bekannt.

Foto: imago