Weniger Frust, mehr Stolz überwiegt bei Galatasaray nach dem Europapokal-Aus gegen den FC Barcelona, wobei die Sensation lange möglich schien. Während Trainer Torrent vom Auftritt seiner "Löwen" schwärmt, dient das aus den UEFA-Töpfen verdiente Preisgeld als Trostpreis.
"Es ist nicht einfach, gegen einen Gegner wie Barcelona auf diesem Niveau zu spielen, und das auch noch zweimal. Ich denke, wir haben ihnen einen großen Kampf geliefert und hatten am Ende auch die Chancen, um vielleicht erneut ein Unentschieden zu erreichen", erklärte Galatasaray-Trainer Domenec Torrent auf der Pressekonferenz nach dem emotionalen, am Ende aber erfolglosen Spiel gegen den FC Barcelona. Mit dem Führungstor durch Verteidiger Marcao, der das nef Stadyumu mit einem Flugkopfball eruptionsartig explodieren ließ, schnupperten die "Löwen" zwischenzeitlich an der Sensation. Am Ende eines denkwürdigen Abends, der das heimische Stadion nach etlichen Monaten endlich mal wieder bis auf den letzten Platz füllen ließ, standen Torrent und seine Mannen aber mit leeren Händen da – zumindest in sportlicher Hinsicht.
Denn die Europapokal-Nächte in dieser Saison, die mit Barcelona nun jäh zu Ende gingen, waren nicht nur wohltuende Ablenkung vom sportlichen Dahintrotten in der nationalen Liga, sondern vor allem eine wichtige Einnahmequellen für die klammen Vereinskassen. Allein an Prämien aus den UEFA-Töpfen hat Galatasaray in dieser Europapokal-Saison, die im Sommer mit der Champions-League-Qualifikation gegen Eindhoven begann, 16,9 Millionen Euro eingenommen. Allein rund 3,6 Millionen Euro kassierte "Cim Bom" für die Teilnahme an der EL-Gruppenphase, weitere jeweils 1,9 Millionen Euro für den Sieg, von denen es in der Gruppenphase drei gab. Die Qualifikation fürs Achtelfinale spülte dann nochmals knapp vier Millionen Euro in die Kassen. Nicht eingerechnet sind dabei freilich die Einnahmen durch Ticketverkäufe, Merchandising und dergleichen, was vor allem im Heimspiel gegen Barcelona keinen unwesentlichen Betrag darstellen dürfte.