Der neue TFF-Chef heißt İbrahim Hacıosmanoğlu. Und diesen Namen kennen die türkischen Fans aus früheren Zeiten. Am 28. Oktober 2015 erlebte der türkische Fußball eine gefährliche lange Nacht. Erst gegen den frühen Morgen konnte ein Anruf von Recep Tayyip Erdoğan die Freiheitsberaubung des Offiziellen in Trabzon beenden. Ein Kommentar von LIGABlatt-Chefredakteur Fatih Şenel.

Der türkische Fußball ist weder kerngesund noch sieht die Zukunft, zumindest was das Management betrifft, nicht rosig aus. Klar ist, der mehr oder weniger geschasste Mehmet Büyükekşi steht unter FETÖ-Verdacht und hat nicht mehr die politische Rückendeckung aus Ankara. Die Handydaten sind relativ beweiskräftig. Darum ging es aber bei der amüsanten Wahl des neuen TFF-Präsidenten nicht. Wohlgemerkt mussten die Mitglieder zwischen dem umstrittenen Mehmet Büyükekşi und dem rechtskräftig verurteilten İbrahim Hacıosmanoğlu wählen. Dieser Umstand zeigt allein, wie es um den türkischen Fußball steht. Beide Personen sind aus juristischer und ethischer Sicht leider sehr fragwürdig. Und wer nun glaubt, mit Hacıosmanoğlu erlebt die türkische Liga eine aufrichtige, unfehlbare oder richtungsweisende Ära, der ist mindestens eine Pollyanna. Hayırlısı olsun….