Ganz Fußballdeutschland lechzt nach einem echten Herausforderer der übermächtigen Bayern. Das vermeintliche Spitzenspiel gegen RB Leipzig dämpfte diese Hoffnung bis auf weiteres.
Das Ergebnis war zumindest für diejenigen, die sich auf einen Titelvierkampf freuen, in Ordnung. 0:0 und damit Punkteteilung sorgt dafür, dass die Konkurrenten aus Dortmund und Gladbach in Schlagdistanz bleiben. Vor allem die erste Halbzeit dürfte den Leipzigern allerdings aufgezeigt haben, dass der Weg zur Spitze ein steiniger werden wird. Bereits vor der Begegnung mit dem Rekordmeister schien sich Leipzig in einer mittelgroßen Talsohle zu befinden. Mit zwei Niederlagen gegen Frankfurt und einem letztendlich glücklichen Unentschieden gegen Gladbach reiste man nach München und bekam in den ersten 45 Minuten zu spüren, was es heißt, wenn der FCB ernst macht. Die Ballbesitzverhältnisse lagen zwischenzeitlich bei knapp 80 zu 20 Prozent und die „Bullen“ liefen der Musik durchgehend hinterher. Allein: die Gastgeber trafen das Tor nicht und hielten ihren Rivalen so im Spiel. In den zweiten 45 Minuten fingen sich dann auch die Gäste und hätten zum Beispiel durch Timo Werner sogar in Führung gehen können.
Keine Leichtigkeit mehr
Stattdessen also ein Unentschieden, dass vor allem Gladbach nach der Spielabsage die Chance gibt wieder näher an die Spitze zu rücken. Auch Dortmund könnte trotz der Niederlage in Leverkusen RB am nächsten Spieltag einholen. Voraussetzung: der BVB besiegt die Eintracht, während Leipzig gegen Werder unterliegt. Letzteres zumindest scheint aktuell eher unwahrscheinlich zu sein. Trotzdem bekommt man den Eindruck, dass die Leipziger die Leichtigkeit aus dem Ende der Hinrunde ein wenig verloren haben. Personalsorgen in der Defensive sorgen dafür, dass Trainer Julian Nagelsmann keine Stammformation findet. Der Ausfall von Kampl und der Verkauf Diego Demmes lassen sich dazu ebenfalls schwer kompensieren. Dazu schießen unzufriedene Spieler (bzw. deren Ehefrauen) gegen den Coach, wie im Falle Emil Forsbergs und Wunderstürmer Timo Werner hat seit dem Sieg gegen Union Ladehemmung. Es ist trotzdem davon auszugehen, dass sich Leipzig schnell wieder fängt. Ob man allerdings bereit ist für den Titel, werden die nächsten Wochen zeigen.
Foto: Christian Kaspar-Bartke / Getty Images
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